Corel setzt auf Grafik und Office. Amish Mehta, seit drei Monaten als CEO von Corel im Amt, setzt Zeichen: Das Unternehmen soll sich künftig auf die Kernprodukte Corel Draw und Wordperfect fokussieren, aber dem Channel weiter treu bleiben.
Corel Draw und Wordperfect sollen die Flaggschiffe bei Corel sein. Vor allem bei Wordperfect ist das noch ein gehöriges Stück Arbeit: Nachdem es eine Zeitlang keine deutschsprachige Version mehr gab, schätzt Corel CEO Mehta selbst den Marktanteil der Microsoft-Alternative hierzulande gerade einmal auf 0,4 bis 0,8 Prozent ein. Er hat aber große Pläne, und die für den Sommer angekündigte neue Wordperfect-Version soll Microsoft Office an Funktionalität in nichts nachstehen und wesentlich preiswerter sein: »Damit werden wir auch in Deutschland wieder Marktanteile zurückholen« kündigt Mehta an und setzt dabei in erster Linie auf den Channel.
Er will mehr Ressourcen für die Partner bereitstellen, die Beziehung zu den bestehenden Partnern stärken und neue Händler hinzu gewinnen. Vor allem in Deutschland will Corel seine Stellung stärken. Zudem versichert Mehta, die Reseller trotz des Delistings an der Nasdaq weiter über die Geschäftstätigkeit des Unternehmens zu informieren: »Wenn wir künftig eine rein in Privatbesitz befindliche Firma sein werden, gibt uns das die Freiheit, nicht jedem Hype hinterher laufen zu müssen, sondern uns nur auf unsere Kernkompetenz zu konzentrieren.«
Dazu gehört, dass es von Corel Draw, das Mitte Februar in der Version 12 erscheint, künftig keine Mac-Version mehr geben wird. Produkte, die nicht zu den Kernbereichen Office und Grafik gehören wie das XML-Tool »Xmetal«, will der Hersteller zwar nicht einstellen, aber auch nicht mehr forciert weiterentwickeln.
Mehta berichtet weiter, dass die Partner, die Corel Draw 12 bereits gesehen haben, vor allem von der Stabilität des Programmes sehr angetan seien. Er ist deshalb sehr optimistisch, was den Geschäftserfolg des Unternehmens in diesem Jahr angeht.