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Das Hubble ist mal wieder krank

Das Teleskop hat Probleme, die den normalen Anwender natürlich nicht betreffen. Was man beim Kamerakauf allerdings wissen sollte: die Farbfilter von Sensoren altern.

Autor:Redaktion connect-professional • 30.1.2007 • ca. 1:15 Min

Frank am Hubble-Teleskop (Foto: Kai Hamann)

Auf verschiedenen Seiten lese ich, dass eine Kamera im Hubble-Teleskop "ausgefallen", "teilweise ausgefallen" oder sonst irgendwie defekt ist. Am besten gefällt mir dazu der Bericht bei Welt.de.

Dass das Teleskop Probleme hatte und auch in Zukunft haben wird, ist nichts Ungewöhnliches und man sollte sich darüber nicht aufregen. Aber man sollte auch mal nachdenken, was es für eigene Anschaffungen bedeutet.

Das Hubble als wohl bekannteste und grösste „Digitalkamera“, die bislang gebaut wurde, enthält mehrere Kameras, von denen die Wide Field and Planetary Camera 2 (WFPC2) die beeindruckendsten Bilder liefert. Die WFPC2 enthält vier CCD-Sensoren, die mit verschiedenen Lichtfarben belichtet werden. Das Bemerkenswerte an dieser Kamera ist, dass jeder der Sensoren nur 640.000 Pixel hat. Eine hohe Pixelzahl ist also (natürlich) nicht alles, was eine Digitalkamera empfehlenswert und gut macht. Nur wenn die Kamera perfekt konstruiert wurde und dann noch jede Menge mathematischer Tricks dazukommen, kann ein Sensor zeigen, was in ihm steckt.

Technischen Probleme mit Digitalkameras sind leider zum Teil systembedingt und sollten schon bei der Anschaffung berücksichtigt werden. Ein Beispiel: am Wochende sprach ich mit einem Freund der sagte, dass er den Eindruck habe, eine seiner DSLRs habe eine schlechtere Farbqualität, als vor Jahren. Das ist leider durchaus möglich. Denn die Farbfilter über dem Sensor enthalten organische Farbstoffe, die altern - ähnlich wie die Farbstoffe in Filmemulsionen oder Druckertinten. Die Industrie arbeitet an diesem Problem, aber eine perfekte Lösung ist noch nicht gefunden (der Foveon-Ansatz, das Licht durch das Sensormaterial selber zu filtern erscheint mir am vielversprechendsten). Also sollte man keine Kamera als "Anschaffung für´s Leben" kaufen und das bei der Entscheidung für ein Modell berücksichtigen. Anforderungen, Preis, Preisverfall und anzunehmende Nutzungsdauer auszubalanzieren, das ist der Trick. Als Händler oder Berater sollte man einem Käufer dabei helfen.