Datenintegration gefragt: IBM kauft Ascential. Big Blue erweitert seine Integrationspalette.
Für 1,1 Milliarden Dollar übernimmt IBM den Anbieter Ascential Software und gliedert ihn in seinen Datenbankbereich ein. Diese Sparte leitet seit etlichen Jahren Janet Perna, die in Ascentials Programmen »eine starke Ergänzung« sieht.
Damit schließt sich ein Kreis: Als sich IBM im Jahr 2001 den Datenbankhersteller Informix für rund eine Milliarde Dollar einverleibt hatte, war Ascential abgespalten und mit reichlich Kapital versehen in die Unabhängigkeit entlassen worden. 1999 hatte Informix für 880 Millionen Dollar Ardent übernommen ? einen Anbieter von Werkzeugen, um Daten aus unterschiedlichen Quellen zu extrahieren, sie zu transformieren und in eine Warehouse-Datenbank zu laden und so für Analysen zugänglich zu machen. Dieses ETL genannte Segment blieb auch das Hauptgeschäft der später dann Ascential genannten Firma. Gleichwohl hat der Anbieter ? ähnlich wie sein bislang noch selbständiger Hauptwettbewerber Informatica ? in den letzten Jahren versucht, sein Geschäftsfeld auszuweiten: Datenintegration ist auch bei der Kopplung von Applikationen erforderlich und bei der Konsolidierung von Anwendungen und Datenhaltungssystemen, besondere Anforderungen stellen außerdem Echtzeitszenarien. Um die Palette für solche Fälle zu erweitern, hatte Ascential in den letzten Jahren einige Firmen übernommen.
Die Aussichten für das Segment sind gut: Das Marktforschungsunternehmen IDC schätzt, dass das weltweite Geschäft mit Software und Services zur Datenintegration von 9,3 Milliarden Dollar im Jahr 2003 auf 13,6 Milliarden Dollar im Jahr 2008 anwachsen wird.