IT-Firmen: Dell

Dell verlagert PC-Fertigung von Irland nach Polen

9. Januar 2009, 11:03 Uhr | Bernd Reder
Lodz statt Limerick: Dell verlagert die Mon-tage von Rechnern, die für den europäischenMarkt bestimmt sind, nach Polen.(Foto: Edwina Bendyka).

Statt in Irland wird Dell die PCs, die für den europäischen Markt bestimmt sind, künftig in seinem neuen Werk in Polen herstellen. Die Folge: Rund 1900 der 3000 Jobs in Limerick (Irland) fallen weg.

Drastische Einschnitte stehen der Dell-Niederlassung in Limerick (Irland) ins Haus. Der nach Hewlett-Packard zweitgrößte PC-Hersteller der Welt verlagert die Rechnerfertigung in Europa von Irland nach Polen.

Im Januar 2008 hat Dell in Lodz eine Fertigungsstätte eröffnet (siehe unseren Bericht). Die offizielle Begründung damals: Von dem Standort in Polen aus könnten die Märkte in Zentral- und Osteuropa besser bedient werden.

Auch wenn Dell das nicht explizit sagte, dürften auch die niedrigeren Löhne in Polen eine Rolle gespielt haben. Dank des Wirtschaftsaufschwungs in den vergangen Jahren ist das Gehaltsniveau im ehemaligen Billiglohnland Irland erheblich gestiegen.

Der Mindestlohn eines Beschäftigten in Polen betrug 2008 rund 312 Euro im Monat. In Irland waren es 1462 Euro. In Limerick will Dell nun mehr als die Hälfte der 3000 Stellen abbauen, insgesamt 1900 Jobs.

Allerdings hat die Europäische Kommission mittlerweile angekündigt, die Produktionsverlagerung von Dell unter die Lupe zu nehmen. Es geht um Subventionen des polnischen Staates in Höhe von 53 Millionen Euro, in die die neue Dell-Fabrik in Lodz flossen.

Die Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes will nun prüfen, ob diese Förderung zulässig war oder ob es sich um eine unzulässige Subventionierung handelte. Andere Standorte, darunter in Tschechien und Deutschland, hatten im Rennen um die Dell-Fabrik das Nachsehen – möglicherweise auch deswegen, weil die zu erwartenden staatlichen Zuschüsse zu gering ausfielen.


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