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PC-Hersteller mit überraschenden Quartalszahlen

Dell zwischen Hoffen und Bangen

Nachdem Dell vor kurzem die Stellung als weltgrößter PC-Hersteller an den Rivalen HP abgeben musste, konnte das Unternehmen nun wenigstens für das vergangene Quartal positive Zahlen präsentieren. Nach wie vor droht aber eine Untersuchung der amerikanischen Börsenaufsicht.

Autor: Redaktion connect-professional • 29.11.2006 • ca. 1:05 Min

Vor einigen Wochen gab das Marktforschungsinstitut Gartner bekannt, dass HP den Rivalen Dell als weltgrößten Computerhersteller abgelöst hat. Da ist es für Dell eine große Erleichterung, wenigstens für das zurückliegende Quartal positive Geschäftszahlen präsentieren zu können. So gelang es dem PC-Hersteller, seinen Umsatz in den Monaten Juli bis September um 3,4 Prozent auf 14,4 Milliarden Dollar zu steigern. Beim Reingewinn konnte man von 606 Millionen Dollar im Vorjahreszeitraum auf 677 Millionen Dollar bzw. 30 US-Cent pro Aktie zulegen – Analysten waren zuvor von lediglich 24 Cent pro Aktie ausgegangen. Vor allem in den Bereichen Storage und Mobility konnte Dell kräftig zulegen, aber auch im PC-Geschäft gelang dem Unternehmen ein Plus von fünf Prozent.

Ermittlungen gehen weiter

Dennoch ist die Freude über die guten Quartalszahlen bei dem Computerhersteller getrübt. Nach wie vor läuft eine Untersuchung der amerikanischen Börsenaufsicht SEC gegen das Unternehmen. Die Ermittlungen wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei der Bilanzierung scheinen sich auszuweiten, inzwischen hat sich auch bereits die New Yorker Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Auf Grund der laufenden Untersuchung konnte Dell die aktuellen Geschäftszahlen nur als vorläufige Ergebnisse präsentieren. Brancheninsider vermuten, dass vor allem die Praxis des Unternehmens bei der Verbuchung von Erträgen bzw. Verbindlichkeiten aus mehrjährigen IT-Projekten die Aufmerksamkeit der Börsenaufsicht geweckt hat. In Zusammenhang mit den Ermittlungen sind an amerikanischen Gerichten inzwischen auch eine Reihe von Sammelklagen gegen Dell anhängig. Die meisten Anleger scheinen diese juristischen Probleme allerdings wenig zu stören: An den Börsen sorgten die Quartalszahlen von Dell für Zuwächse von zeitweilig rund zehn Prozent.