Der Ameo im Test
Silbern glänzend erblicken wir den Ameo beim Auspacken. Ein multimediales Talent soll das taschenbuchgroße Gerät sein und dabei auch mit Office-Dokumenten blendend klarkommen. Nicht zu vergessen seien seine organisatorischen Fähigkeiten.

Unser erster Eindruck: Was für ein dicker Brocken dieser Alleskönner. Mit 372 Gramm zerrte er ganz schön in der Hosentasche. Also ab in die Umhängetasche und als erstes die multimedialen Fähigkeiten richtig "On the Road" ausprobieren. UMTS mit HSDPA-Unterstützung verhilft zu rasantem Surfen und Mailen. Auch bei voller Fahrt im Auto hält die Verbindung zum Internet. Was allerdings schon hier auffällt ist, dass der Ameo trotz seines 624 MHz schnellen Intel Prozessors nur sehr zögerlich auf Eingaben reagiert. Dieser Eindruck verdichtet sich bei der Arbeit mit Office-Dokumenten und bei Multimedia-Anwendungen.
Erfreulich intuitiv ist die Bedienung des Ameo. Das installierte Windows Mobile ist zwar anfangs gewöhnungsbedürftig, doch schon nach kurzer Einarbeitung fliegen die Finger oder der Stylus über den Touchscreen. Bei der Eingabe von Texten hilft die abnehmbare Tastatur, die gleichzeitig als Displayabdeckung dient. Das Tastaturlayout braucht ebenfalls eine gewisse Einübungszeit.
Zu den Office-Künsten: Textdateien und Tabellen können angelegt und elementar bearbeitet werden. Powerpoint und Pdf werden angezeigt. Die Kontakt- und Terminverwaltung ist umfangreich und stellt auch gehobene Ansprüche zufrieden. Über ActiveSync können die Datenbestände mit dem Heim- oder Bürorechner abgeglichen werden.
Die multimedialen Fähigkeiten machen Spaß - vor allem angesichts der riesigen Speicherkapazität von acht Gigabyte. Da passen etliche Musikstücke, Bilder und auch der ein oder andere Film auf die Platte. Bei Platzmangel schaffen SD-Speicherkarten neuen Platz. Was wir im Test vermissen ist ein Pendant zu Windows Paint. Zu sehr verlockt der 640 x 480 Pixel große Bildschirm zum Malen.
Unglaublich (angesichts der Größe und des Gewichts) aber wahr: Der Ameo ist auch ein Mobiltelefon. Doch nur mit dem mitgelieferten Headset oder über die Freisprecheinrichtung kann telefoniert werden.
Zu guter Letzt sei noch die Laufzeit angesprochen. T-Mobile gibt die Sprechzeit mit 4 Stunden, die StandBy-Zeit mit knapp 15 Tagen an. Bei durchschnittlicher Nutzung mit UMTS und WLAN sowie einem Mix verschiedener Anwendungen konnten wir gut zwei Tage der Steckdose fernbleiben. Danach war neue Energie dringend nötig.
Unser Fazit: Der Ameo ist für unterwegs eher ungeeignet. Trotzdem haben wir das Gerät richtig lieb gewonnen. So spontan und komfortabel surft es sich nur selten im Internet. Das gleiche gilt für einen schnellen Blick in den Kalender oder in das Adressbuch. Somit ist der Ameo ein Gerät, das viel Spaß macht und den Heim-PC sinnvoll ergänzt. Zusammen mit einem ortsgebundenen und damit günstigen Tarif spielt der Ameo zu Hause seine Stärken aus.