Der Hype um Skype
Der Hype um Skype. Skype im Unternehmen? Offiziell ist das kein Thema. Doch es gibt schon eine ganze Reihe zertifizierter Endgeräte für den Internet-Telefondienst. Erste Anbieter professioneller Systeme integrieren Skype in ihr Angebot.

Der Hype um Skype
Skype ist unsicher und absolut keine Alternative für Profis. So tönt es vor allem von den Anbietern professioneller Netzwerk-Hard- und Software. Doch die Realität sieht ganz anders aus: Collmex, ein kleinerer Anbieter von kaufmännischer Software für Selbständige und Kleinfirmen, hat seine Produkte schon Skype-fähig gemacht.
Auch die international aktive Internet-Business-Kontaktbörse Openbc hat Skype in ihre Plattform integriert. Direkt aus dem Online-System heraus können Anwender Skype-Calls initiieren. Die Skype-Identity befindet sich, so vorhanden, in den Kontaktdaten wie IM-Adressen, die E-Mail oder die Telefonnummer. Und die 3G Group des Providers Hutchinson arbeitet daran, Skype auf Netzen der dritten Generation lauffähig zu machen.
Der Shop Pixmania.de führt reichlich Skype-zertifizierte Produkte ? neben Headsets, Starterkits und Telefonen auch einen VoIP-Adapter von Actiontech, der die Telefonanlage Skype-fähig macht. Damit können Skype-Telefonate über bis zu vier Kanäle auf die Telefone an der Firmen-PBX umgeleitet und dort wie normale Anrufe entgegengenommen werden. Das Gerät kostet 857 Euro und ist damit ganz bestimmt kein Produkt für Privatkunden.
Neue, speziell für Skype entwickelte Geräte kündigten in letzter Zeit unter anderem Linksys, Netgear und D-Link an. D-Link stellte im Januar einen USB-Adapter vor, mit dem analoge und DECT-Telefone Skype-fähig werden. Motorola präsentierte mit dem Wireless Internet Calling Kit ein Skype-zertifiziertes Bluetooth-Headset. Die Übertragung erfolgt über einen PC-Adapter, dann wird die Software geladen, und schon kann man telefonieren.
Auch das im Herbst präsentierte Internet-Telefonieset CIT 200 von Linksys ist für den privaten Bedarf eigentlich überdimensioniert. Zum Lieferumfang gehören ein schnurloses Telefon, eine Ladestation und eine USB-Basisstation für den Anschluss an den PC. Zu den üblichen Telefoniefunktionen kommt Voicemail. Das Set unterstützt eine Rückruffunktion, das Telefon lässt sich stumm schalten, und werden mehrere Handsets eingesetzt, ist Gegensprechen möglich. Bis zu vier zusätzliche DECT-Handsets können angeschlossen werden. Das Ganze kostet 129 Euro.
Auch von Skype selbst gibt es jede Menge Neuigkeiten. So können Skype-Nutzer inzwischen eigene Festnetz-Rufnummern in Deutschland bekommen. Einen solchermaßen ausgestatteten Skyper kann man ganz normal von jedem Telefon aus anrufen, ohne selbst Skype verwenden zu müssen. Hierfür partnert der Anbieter in Deutschland mit dem Provider Telefonica. Eine Nummer kostet pro Jahr 34,50 Euro.
Zusammen mit Creative Labs, Logitech und Six Apart realisierte der Anbieter eine Lösung für Videotelefonie, die in Skype 2.0 integriert ist. Die Skype-Toolbar der neuen Version lässt sich in Microsoft Outlook integrieren, so kann man direkt aus dem Outlook-Adressbuch skypen. Auch für den Einbau in die derzeit sehr beliebten Weblogs ist die neue Version ausgerüstet. Manche firmen nutzen sie als Marketing-Tool.
Business-Paket für Kleinunternehmen
Im Februar präsentierte Skype seine Pocket-PC-Lösung in Version 2.0. Sie nutzt WLAN- und UMTS-Netze. Auf den Geräten muss Windows Mobile Pocket PC 2003 oder Windows Mobile 5.0 Pocket laufen, ein mindestens 312 MHz schneller Prozessor und Ausstattung für WLAN- oder UMTS-Empfang sind ebenfalls nötig. Auf einigen Geräten zum Beispiel von Benq und Asis ist die Lösung vorinstalliert. Sie arbeitet auch mit einigen anderen PDA-Modellen von HP, Dell oder Fujitsu Siemens, dort muss man sie aber selbst installieren.
Als letzten Streich gab der Telefonie-Revoluzzer im März die Verfügbarkeit einer Lösung für Kleinunternehmen bekannt. Skype for Business umfasst eine eigene Website, neue Hardware von Plantronics und die Web-Administrationsschnittstelle Skype Control Panel für die Verwaltung von Nutzergruppen und vorausbezahlten Dienstleistungen.
Mögen Skype und seine Verwandten als Sinnbild kommunikationstechnischer Anarchie in großen Firmen verpönt sein ? in kleinen könnten sie sich schnell zum unentbehrlichen Telefonkosten-Sparschwein entwickeln.