Wenn es um das Thema Outsourcing geht, haben viele Großunternehmen noch Nachholbedarf. Das geht aus einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Steria Mummert Consulting hervor.
Den Ergebnissen zufolge halten zwar 73 Prozent der Unternehmen in Deutschland halten BPO, also die Auslagerung von Geschäftsprozessen aus dem Backoffice, für einen erfolgskritischen Faktor der eigenen Wettbewerbsposition. In der Umsetzung von BPO-Vorhaben tun sich Großunternehmen jedoch schwer. So gelingt es nicht einmal jeder siebten Chefetage, ein entsprechendes Vorhaben innerhalb von zwölf Monaten zum Abschluss zu bringen. Zum Vergleich: in Unternehmen bis 1.000 Mitarbeitern schafft das mehr als jedes Zweite.
Nach Ansicht der Experten ist es in Großunternehmen mit mehr als 5.000 Mitarbeitern vor allen Dingen wichtig, dass die Geschäftsführung BPO eine hohe Priorität einräumt. Wie die Studie zeigt, gelingt es Unternehmen, in denen BPO von der Führungsetage nachdrücklich verfolgt wird, die Umsetzung entscheidend zu beschleunigen. So kommen 54 Prozent der Befragten, denen die Umsetzung von BPO-Vorhaben sehr wichtig ist, binnen zwölf Monaten zum Projektabschluss. »Die teilweise recht langen Umsetzungszeiten von BPO-Projekten haben ihre Ursache in erster Linie in den hauseigenen Prozessstrukturen der Unternehmen«, sagt Rüdiger Kloevekorn von Steria Mummert Consulting. »Denn bei den Serviceleistungen der externen BPO-Partner sehen die wenigsten Entscheider Handlungsbedarf. So zeigen sich 71 Prozent der Entscheider mit ihren BPO-Verträgen und den darin vereinbarten Services sehr zufrieden oder zufrieden. Nur bei zwei Prozent der Befragten konnte BPO die Erwartungen nicht erfüllen«.
Vor allem klassische Backup-Prozesse werden übrigens von den Firmen ausgelagert. Neben der Reisekostenabrechnung (41 Prozent), entscheidet sich rund jedes dritte Haus für eine Auslagerung von Finanz- und Rechnungswesen, Personalwesen oder Logistik. Bei Großunternehmen spielt darüber hinaus das Flottmanagement eine große Rolle (30 Prozent).