Deloitte-Trendreport zur Mediennutzung

Deutsche lieben Smartphone und Papier-Zeitung

2. Februar 2011, 14:46 Uhr | Folker Lück

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Ergebnisse im Detail

Immer mehr Deutsche entdecken Social Media für sich. 37 Prozent der Befragten bzw. 69 Prozent der 14- bis 27-Jährigen sind Mitglied in einem sozialen Netzwerk. Auch wenn dies im internationalen Vergleich noch mäßig erscheint, ist eine ausgeprägte Begeisterung für digitale Kommunikation/Freundschaft erkennbar. So wird Realtime-Kommunikation in sozialen Netzwerken bereits von 57 Prozent der Mitglieder genutzt. Die wachsende Beliebtheit macht diese Netzwerke zu attraktiven Plattformen für Werbetreibende, bei einer gleichzeitig hohen Effektivität aufgrund von Nutzergenauigkeit und der Möglichkeiten von Empfehlungsmarketing.

Die Verbreitung hybrider TV-Geräte ist in Deutschland noch gering. Allerdings sind weiterhin 46 Prozent der Deutschen an konvergenter Nutzung von TV und Internet interessiert. Als attraktive Zusatzfunktionen könnten Video-on-Demand sowie eine integrierte »Click-to-buy«-Option die Marktdurchdringung beschleunigen. Gerade im internationalen Vergleich besteht hier noch enormes Aufholpotenzial.

Auch 2010 ist der PC international Unterhaltungsgerät Nr. 1. Dies ist vor allem auf die Beliebtheit von Games zurückzuführen, die – wie bereits 2009 – für 42 Prozent der Deutschen eine wesentliche Unterhaltungsquelle darstellen. Zwar ist die Affinität zu elektronischen Spielen besonders in der jungen Zielgruppe ausgeprägt, aber nicht auf diese beschränkt: So nutzte beinahe die Hälfte der 28 bis 44-Jährigen und immerhin ein Drittel der 45 bis 63-Jährigen elektronische Spiele zur Unterhaltung. Intensiv spielen die Deutschen auch online – 21% mindestens einmal pro Woche. Das reicht für einen Platz in der internationalen Spitzengruppe.

»Print hat keine Zukunft«: Diese oft geäußerte These widerlegt die Befragung. 69 Prozent der Deutschen lesen selbst bei einem alternativen Internetangebot gerne herkömmliche Zeitschriften, dies gilt fast gleichermaßen auch für die junge Zielgruppe. Es zeichnet sich kein Abwärtstrend ab. Ähnliches gilt fürs Zeitungslesen: Nahezu unverändert lesen 70% ihre Lieblingszeitung in gedruckter Form, nur 23% digital am Computer. Damit sind die Deutschen den Printmedien treuer als die Leser in anderen Ländern.

Online-Werbung erzielt heute nahezu dieselbe Aufmerksamkeit wie Print-Werbung: Nur noch 55 Prozent geben an, mehr auf Print-Anzeigen zu achten – Tendenz fallend. Besonders attraktiv wird Online-Werbung durch die Suchfunktion, soziale Netzwerke, Empfehlungsmarketing und Targeted Advertising. Während 47 Prozent der Deutschen bereit sind, mehr Werbung für kostenlosen Zusatznutzen in Kauf zu nehmen, äußern nur 17 Prozent die Bereitschaft, für Werbefreiheit zu bezahlen.


  1. Deutsche lieben Smartphone und Papier-Zeitung
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