Die Hälfte aller PCs in Unternehmen ist nicht Vista-tauglich
Laut einer Studie ist die Hälfte aller Geschäfts-PCs in Nordamerika nicht für »Windows Vista« geeignet. Der Grund: zu schwächliche Hardware. Diese Resultate dürften auf Deutschland übertragbar sein.
Wir haben bereits mehrmals über die Hardware-Anforderungen berichtet, die »Windows Vista« an PCs stellt. Dabei kristallisierte sich heraus, dass vor allem Rechner, die in Firmen im Einsatz sind, nur bedingt für das neue Betriebssystem von Microsoft tauglich sind.
Das bestätigt jetzt eine Studie, die im Auftrag von Softchoice erstellt wurde. Die kanadische Firma hat sich auf die Installation und Wartung von Rechnern und Netzwerken in Firmen spezialisiert.
Laut Softchoice sind 51 Prozent aller Business-PCs in den USA und Kanada mehr als drei Jahre alt und somit nicht »Vista«-tauglich. Die Hardware der Geräte erfülle nicht einmal die Minimalanforderungen des Betriebssystems in Bezug auf Rechen- und Grafikleistung sowie die Ausstattung mit Arbeitsspeicher.
Gut 94 Prozent der Rechner sind nicht als »Vista-Premium-Ready«-PCs einzustufen. Diese Systeme müssen laut Microsoft mit einem 1-GHz-Prozessor, 1 GByte RAM und einer Grafikkarte mit mindestens 128 MByte Speicher ausgestattet sein, die DirectX 9 unterstützt.
Firmen setzen PCs bis zu fünf Jahre lang ein
Der Hintergrund dieser eher ernüchternden Ergebnisse ist, dass viele Unternehmen der Untersuchung zufolge einen PC zwischen 48 und 60 Monate lang einsetzen.
Unter anderem die höheren Anforderungen von »Vista« an die CPU-Leistung bremsen viele ältere Systeme aus. Nach Einschätzung von Softchoice benötigen 12 Prozent aller Rechner einen neuen Prozessor und 41 Prozent mehr Arbeitsspeicher, um die Minimalanforderungen von Vista zu erfüllen.
Speziell bei älteren Notebooks sind solche Aufrüstaktionen teuer. Manchmal lassen sie sich aus technischen Gründen gar nicht mehr bewerkstelligen, weil die entsprechenden Zubehörteile nicht mehr verfügbar sind.
Besondere Probleme bereiten die Grafikkarten: Gut 77 Prozent der befragten IT-Leiter gaben an, dass sie die Systeme in ihrem Unternehmen mit neuen Karten ausrüsten müssten, um sie » Vista-ready« zu machen.
Business-Rechner sind keine Hochleistungsathleten
Das ist nicht verwunderlich, denn viele Business-Rechner sind entweder mit integrierten Grafik-Chipsätzen ausgestattet oder mit preisgünstigen Karten, etwa mit dem »Radeon-X300«-Chip von AMD-ATI oder den Pendants von Nvidia. Für Office-Anwendungen oder eine CRM-Applikation (Customer-Relationship-Management) reichen solche Grafikprozessoren vollkommen aus.
Fazit: 35 Prozent der befragten Firmen wollen noch mindestens ein Jahr abwarten, bevor sie den Umstieg auf Vista ins Auge fassen, 27 Prozent gar zwei Jahre.
In die Studie gingen die Daten von 112.000 Rechnern ein, die in mehr als 470 Firmen in den USA und Kanada im Einsatz sind. Die Resultate lassen sich sicherlich nicht eins zu eins auf Deutschland übertragen. Allerdings sind auch hier zu Lande viele ältere Rechner im Einsatz, alleine wegen der relativ langen Abschreibungsfrist von drei Jahren auf PCs.
Hardware-Anforderungen an Vista-taugliche PCs laut Microsoft