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Nachrüstungsbedarf bei 300 Millionen PCs

AMD will vom Vista-Effekt profitieren

AMD hofft trotz des enormen Drucks, den Intel weiterhin durch seine Kampfpreise auf den Chiphersteller ausübt, auf eine erhöhte Komponentennachfrage durch Windows Vista. Laut Gartner genügen derzeit rund 300 Millionen PCs nicht den Hardware-Anforderungen des neuen MS-Betriebssystems.

Autor:Joachim Gartz • 22.3.2007 • ca. 1:35 Min

Chiphersteller AMD hat schon bessere Zeiten gesehen. Im erbarmungslosen Preiskampf mit Intel schwinden die Margen, und ein echter Vierkernprozessor, der die Preisgestaltungsmöglichkeiten wieder verbessern würde, ist erst für das zweite Quartal angekündigt.

In dieser prekären Situation trifft es sich gut, dass mit Windows Vista nun ein Betriebssystem auf dem Markt ist, das den Absatz von leistungsfähigen CPUs, GPUs und Chipsätzen eigentlich kräftig ankurbeln sollte.

Leider sieht die Realität des Marktes zumindest hierzulande jedoch anders aus. Systemintegratoren und Fachhändler können bisher kaum positive Effekte durch Windows Vista auf dem Komponentenmarkt erkennen (CRN berichtete in Ausgabe 9/2007). Langfristig werde Windows Vista jedoch schon positive Effekte auf den Komponentenmarkt haben, meint Björn Siewert, Geschäftsführer beim Distributor Siewert & Kau. AMD bleibt bei seinen Absatzerwartungen für x86-Prozessoren und Grafikchips daher optimistisch und stützt sich dabei auf die Analysten von Gartner, die herausgefunden haben, dass von rund 600 Millionen PCs, die während der letzten zwei Jahre verkauft wurden, die Hälfte nicht Vista-tauglich sei.

Noch drastischer fällt das Urteil des Online-Testlabors von »PC Pitstop« aus, demzufolge 70 Prozent aller getesteten Systeme nicht fit für Vista sind. Terry Makedon, Group Manager Software and Video Desktop Discrete Graphics bei AMD/ATI, räumt allerdings gegenüber Computer Reseller News ein, dass trotz dieser beeindruckenden Zahlen viele Business-Anwender noch zögern würden, auf Vista umzusteigen, da sie um ihre Plattform- Stabilität fürchten. Makedon meint, dass diese Zweifel beim Einsatz von AMD-Hardware und Treibern unbegründet seien: »Wir haben bereits vor vier Jahren mit der Entwicklung von Vista-Treibern begonnen und können bei der Einführung unserer nächsten GPU-Generation eine hohe Betriebssicherheit garantieren.« Man darf gespannt sein, ob die Produkte aus dem Hause AMD/ATI Vista wirklich optimal unterstützen.

Erzrivale Nvidia bastelt derzeit noch an seinen Treibern und kann seinen Kunden unter Vista bisher noch keine Unterstützung des gleichzeitigen »SLI«-Betriebs, mehrerer Grafikkarten auf einem Mainboard, bieten. Bei AMD/ATI heißt die hierfür eingesetzte Technologie »Crossfire«. Laut Makedon soll »Crossfire« direkt zum Launch-Termin der nächsten CPUGeneration, der für das zweite Quartal vorgesehen ist, reibungslos funktionieren.

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