Die Lösungen haben noch Kinderkrankheiten
- Die Stunde der Emulatoren: Zwei Betriebssysteme auf einem Mac
- Eine Chance für Anbieter von Fremdprodukten
- Die Lösungen haben noch Kinderkrankheiten
Die Parallels-Software ist für etwa 80 Euro erhältlich. Gegenüber Apples kostenlosem »Boot Camp« besteht der Vorteil darin, dass zum Wechsel des Betriebssystems kein Reboot erforderlich ist. Das ermöglicht schnelleres Arbeiten. Doch »Parallels Desktop for Mac« leidet nach wie vor an Kinderkrankheiten, vor allem bei der Druckerunterstützung und der Darstellung von 3D-Grafiken. Allerdings arbeiten die Entwickler bereits an einem Update, das einige der Mängel beseitigen soll. Zudem bietet die aktualisierte Version neue Features wie ein virtuelles DVD-Laufwerk oder die Unterstützung von USB 2.0 (bislang nur USB 1.1). In deutscher Sprache wird das Update voraussichtlich im Februar verfügbar sein.
Trotz allem ist die Lösung schon jetzt erheblich ausgereifter als »Boot Camp«, das sich noch immer in der Beta-Phase befindet und auf den neuen »Mac Pro«-Rechnern mehr recht als schlecht funktioniert. Parallels erlaubt es zudem, nicht Mac-kompatible USB-Geräte wie etwa Kameras anzuschließen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass bereits die Emulation von »Windows Vista« möglich ist. Dagegen unterstützt »Boot Camp« momentan nur »Windows XP«. Nicht zuletzt empfiehlt Apple selbst die Parallels-Software und legt sie Kunden nahe, die das Microsoft-System virtuell auf dem Mac betreiben wollen. Auf der Hausmesse »Macworld Expo«, die in diesem Monat in San Francisco stattfand, wurde das Fremdprodukt mit der Auszeichnung »Best in Show« prämiert.
Derweil vernachlässigt der Hersteller aber nicht die eigene »Boot Camp«-Lösung, sondern plant sie fest bei der Weiterentwicklung seines Betriebessystems ein: So wird die Software voraussichtlich in »Mac OS 10.5 Leopard« integriert, das in diesem Jahr erscheinen soll. Im Moment ist die Beta-Version 1.1.2 aktuell. »Boot Camp ermöglicht es uns, an Ausschreibungen öffentlicher Auftraggeber teilzunehmen, bei denen Windows-Kompatibilität gefordert wird«, verweist Apple-Sprecher Georg Albrecht auf ein gewichtiges Argument für Systemhaus-Partner.
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