Radio Frequency Identification

Disput um US-Führerscheine mit RFID-Chip

11. September 2007, 9:09 Uhr | Bernd Reder

Das Department of Homeland Security will die Führerscheine von US-Bürgern mit einem RFID-Chip ausstatten. Damit soll es amerikanischen Grenzbeamten möglich sein, die Daten der Fahrer bei der Ein- und Ausreise drahtlos abzufragen.


US-Grenzbeamte sollen künftig persönliche Daten von Reisenden erfassen, die in deren elektronischen Führerscheinen gespeichert sind. (Foto: DHS)

Merkwürdige Blüten treiben laut einem Bericht von Network World Bestrebungen des Department of Homeland Security (DHS), verdächtige Subjekte dingfest zu machen, welche die Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährden könnten.

Die Behörde hat ein Pilotprojekt gestartet, um Daten von US-Bürgern zu erfassen, die mit dem Auto in Nachbarstaaten wie Mexiko oder Kanada unterwegs sind. Die Idee: Die Führerscheine werden mit einem RFID-Chip versehen. Die Daten darauf sollen Grenzbeamten bei der Ein- oder Ausreise erfassen.

Geplant ist der Einsatz von Lesegeräten und -Etiketten, die eine Reichweite von etwa sieben Metern haben. Diese Pläne stoßen nicht nur bei Bürgerrechtlern auf Widerstand. Auch Vertreter der Industrie zeigen sich skeptisch.

Sicherheitsprobleme vorprogrammiert

Ein Sprecher der Smart Card Alliance etwa kritisierte laut Network World, dass jeder einigermaßen technisch Begabte ohne Probleme die Daten auf dem elektronischen Führerschein manipulieren könne.

Außerdem könne nicht nur die Grenzpolizei die Daten auslesen. Auch Unbefugte hätten die Möglichkeit, dies mithilfe eines RFID-Lesegeräts zu tun. Das ist laut der Smart Card Alliance ein Kinderspiel, weil die Daten auf dem Chip in unverschlüsselter Form vorliegen.

Trotz dieser Einwände haben sich drei US-Bundesstaaten dazu bereit erklärt, an dem Pilotprojekt teilzunehmen: Arizona, Washington und Vermont.


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