Ebay-Profiseller sind verunsichert

12. August 2008, 7:07 Uhr |
Sieht die Ebay-Neuerungen kritisch: Ex-Selectronica Geschäftsführer Martin von Hermanni

Ein neues Bewertungssystem, strengere Sanktionen– seit Anfang des Jahres hat Ebay die Anforderungen an seine Profi-Verkäufer deutlich angehoben. Die in den USA gestartete Zusammenarbeit mit dem Etailer Buy.com sorgt nun für weitere Verunsicherung.

Die Pleite des Ebay-Powersellers Selectronica sorgte vor einigen Wochen für Aufsehen: Seit rund sieben Jahren war das Unternehmen bei der E-Commerce-Plattform aktiv und hatte sich mit einem Jahresumsatz von 30 Millionen Euro zum größten Powerseller Europas entwickelt. Doch als sich negative Käuferbewertungen häuften, reagierte Ebay knallhart: Das Online-Auktionshaus sperrte die Verkäuferkonten von Selectronica (CRN berichtete ). Für den ehemaligen Selectronica-Geschäftsführer Martin von Hermanni ist Ebay damit mitschuld am Niedergang des Unternehmens. Denn an der Leistung des Powersellers habe sich über die Jahre nicht viel verändert: »Radikal verändert hat sich jedoch die Art und Weise, wie Ebay diese selbe Leistung bewertet«, so von Hermanni gegenüber Computer Reseller News.

Zwar gehen Branchenbeobachter davon aus, dass der inzwischen ins Visier der Justiz geratene Powerseller Selectronica sein geschäftliches Scheitern wesentlich selbst verschuldet hat, doch teilen viele CRN-Leser eine kritische Sicht auf die seit Anfang des Jahres bei Ebay eingeführten Neuregelungen. So schreibt ein Ebay-Verkäufer: »Wenn man sich die aktuellen Gebührenstrukturen von Ebay mal etwas genauer anschaut, lässt sich der Gedanke an Wucher kaum vermeiden.«


  1. Ebay-Profiseller sind verunsichert
  2. Strengeres Regime
  3. Unklarer Kurs

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