Effiziente Speicherkonzepte für den Mittelstand (Fortsetzung)
- Effiziente Speicherkonzepte für den Mittelstand
- Effiziente Speicherkonzepte für den Mittelstand (Fortsetzung)
ALTERNATIV:ISCSI
Seit Februar 2003 hat sich zu Fibre Chan-nel noch ein weiteres SAN-Protokoll dazugesellt: iSCSI (Internet Small Computer System Interface). Gerade für den Mittelstand steht damit eine preisgünsti-gere Technologie bereit, die die gleichen SAN-typischen Lösungen wie Fibre Channel erlaubt.Da iSCSI sich auf Ethernet und TCP/IP stützt,ist die Implementierung über die regulären Ethernet- und TCP/IP- Produkte möglich. iSCSI ist bei der Geschwindigkeit allerdings begrenzt, da es aufmaximal 1-Gigabit-Ethernet basiert.Aus diesem Grund eignet sich iSCSI speziell für Unternehmen, die die allgemeinen SAN-Vorteile nutzen möchten, nicht jedoch die Performance-Anforderungen wie im Fibre-Channel-Umfeld haben. Eine Einbindung von verteilten Niederlassungen lässt sich problemlos über bestehende Routing- (und VPN-)Mechanismen kostengünstig realisieren. Ein großer Vorteil besteht darin, dass IT-Administratoren auf ihr bestehendes Wissen von TCP/IP, VPN, VLANs, Routing,usw.zurückgreifen können.
Der einzige Nachteil bei iSCSI ist derzeit die zusätzliche CPU-Belastung, da das iSCSI-Protokoll zusätzlich zum regulären TCP/IP Stack bearbeitet werden muss. Bei Umgebungen, in denen keine CPU-Ressourcen mehr verfügbar sind ? oder es nicht gewünscht wird,die CPU mit dem iSCSI- und TCP-Overhead zu belasten ? können iSCSI HBAs verwendet werden.Sie haben zudem den Vorteil, dass über diese genauso wie von FC-HBAs gebootet werden kann ? womit lokale Platten entfallen können.Dieses Konzept wird ebenfalls bei Blade-Servern immer öfter verwendet.
HYBRID:NAS UND SAN KOMBINIERT
Seit mehr als einem Jahr gibt es von einigen Herstellern auch hybride Ansätze,die NAS und SAN in einem Speichergerät kombinieren. Ein Beispiel dafür sind dieProdukte der Serien FAS 200 und 900 von Network Appliance. Mit diesen hybriden Storage-Subsystemen können sowohl File-I/O-Anwendungen ? wie zum Beispiel Workgroup-basiertes Filesharing ? als auch Block-I/O-Anwendungen wie Datenbanken realisiert werden.Damit erhalten Unternehmen eine Speicherlösung, bei der sie sich nicht festlegen müssen,ob sie den Speicher nur für Datenbanken und zum Beispiel ein Mailsystem benötigen, oder ob sie es zum File Sharing verwenden möchten.
Ohne eine genaue Analyse der IT-Umgebung und den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Unternehmens lässt sich keine allgemein gültige Empfehlung für eines der drei Speicherkonzepte aussprechen. DAS hat zwar geringe Anschaffungskosten, ist aber unflexibel und daher für die Speicherverwaltung nicht ideal. NAS bietet fast alles, was mittelständische Unternehmen derzeit brauchen, außer der Datenbankintegration.Ein SAN ist dank iSCSI heute auch für Mittelständler kostengünstig zu realisieren. Und der hybride Ansatz erlaubt endlich die Kombination von NAS und SAN ? mit allen Vorteilen einer Speichernetzwerkarchitektur.
ROBERT HELWIG ist Field Application Engineer bei Adaptec