Hohe Servicekompetenz gefragt
- Ein Tag am Verkaufstresen
- Hohe Servicekompetenz gefragt
- Konkurrenz aus dem Internet

Seit vier Monaten stehen Filialleiter Thomas Fischer und Verkäufer Benjamin Doose in dem neu eröffneten Laden »EP Bauer« im Münchner Stadtteil Schwabing hinter dem Tresen. Die modernen Schaufenster bilden dort einen auffälligen Kontrast zu dem unansehnlichen gelben Eckhaus. Auf gläsernen Regalen sind Fernseher und Notebooks, Handys und Haushaltsgeräte ein Blickfang bei den vorübereilenden Passanten. Selbst im grauen Herbstwetter bleiben einige stehen, um die neue Ware zu begutachten. An der Tür sticht ein Aufkleber ins Auge. »Service macht den Unterschied« ist dort zu lesen. Drinnen ist es Aufgabe der beiden Fachverkäufer Thomas Fischer und Benjamin Doose, dem Motto der Einkaufskooperation Electronic Partner gerecht zu werden. Nicht immer eine leichte Aufgabe, dann das Sortiment in dem gut 300 Quadratmeter großen Laden ist nicht nur vielfältig. Auch spezielle Anfragen sind bei den beiden an der Tagesordnung. Während bei Benjamin Doose ein japanischer Student eine englische Tastatur bestellen möchte, fordert eine Dame mit Prada-Tasche und Designermantel eine Halogenleuchte eines französischen Herstellers. Die beiden suchen im Internet, telefonieren. Nicht immer lässt sic jedes Produkt auftreiben. »Was die Leute bei Karstadt nicht bekommen, das sollen wir dann machen. Wir sind schließlich der Fachhandel«, seufzt Fischer.
Er arbeitet bereits seit 15 Jahren in verschiedenen EP-Bauer-Läden in München und konnte in dieser Zeit verfolgen, wie das Geschäft für den Fachhandel schwieriger geworden ist. »Die Leute wollen vor allem günstig einkaufen«, bedauert der Verkäufer in Jeans, Turnschuhen und schwarzer EP-Weste. Die langen Haare trägt er zum Pferdeschwanz zurückgebunden. Der junge Mann etwa, der am Nachmittag den Laden betritt, macht gleich im ersten Satz klar, worauf es ihm ankommt: »Was muss ich für einen 52 Zoll-Fernseher bezahlen?« fragt er. »Um die 4.000 Euro«, antwortet Fischer. »Scheiße.« Der Mann in Cargohose und teurer Lederjacke fährt sich mit der Hand über den Drei-Tage-Bart, blickt in die Ecke des Ladens, wo etwa 20 Flachbildfernseher ausgestellt sind. Schließlich folgt er Thomas Fischer zu den Fernsehern. Der erklärt und berät: Plasma oder LCD, HD ready oder HD tauglich, Bild, Ton, Qualität. Der Kunde hält dagegen, argumentiert, rechnet: Die Preise im Internet, die Preise für die alten Röhrengeräte, die Preise in zwei Jahren. Schließlich verlässt er den Laden ohne Fernseher. »Für wenig Geld bekommt man halt nicht die beste Ware«, so Fischer. Dass der junge Mann wiederkommt, damit rechnet er nicht. »Offensichtlich war nur der Preis entscheidend.« … Lesen Sie weiter