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Zwischen sportlich und Premium:

Großes Gelächter bei der Konkurrenz

Autor:Lars Bube • 18.2.2010 • ca. 1:20 Min

Inhalt
  1. Email-Beschwerde: BMW-Mitarbeiter zu lässig gekleidet?
  2. Großes Gelächter bei der Konkurrenz
Schauspielerin Jana Pallaski scheint noch nichts von der züchtigen Bekleidungsordnung bei BMW gehört zu haben… (Bild: BMW)
Schauspielerin Jana Pallaski scheint noch nichts von der züchtigen Bekleidungsordnung bei BMW gehört zu haben… (Bild: BMW)

Dennoch folgen die Verantwortlichen nun der Argumentation der Beschwerdeführerin und prüfen ernsthaft, eine strengere Bekleidungsordnung im Forschungs- und Innovationszentrum einzuführen. Obwohl die Mitarbeiter keinen direkten Kundenkontakt hätten, würden dort jährlich immerhin rund 5.000 Besucher aus aller Welt empfangen. Diese Besucher könnten von BMW-Forschern in Badehose und Co. einen kulturellen Schock und ein falsches Bild der qualitativ hochwertigen Arbeit aus Bayern bekommen. So heißt es jetzt, die Mitarbeiter von BMW hätten das Unternehmen stets ordentlich zu repräsentieren und dabei auch adäquat gekleidet aufzutreten. Was genau adäquate Kleidung jedoch ist, wird nicht genauer definiert. Im Zweifelsfall könnte diese Anordnung jedoch so ausgelegt werden, dass ein Mitarbeiter in Flip-Flops seinen Arbeitgeber und dessen Anweisungen missachtet.

Wesentlich entspannter zeigte sich da die deutsche Auto-Konkurrenz um Audi, Daimler und VW, zu der die Email innerhalb weniger Stunden ebenfalls gelangt war. Sie überzogen BMW mit Hohn und Spott ob der Vorstellung von Entwicklern im vorgeschriebenen Businessdress. »Da kann man ja nur lauthals lachen«, zitiert etwa das Handelsblatt einen noch relativ freundlichen Kommentar der Konkurrenz auf den Bekleidungsstreit in München.

Kommentar:

Ein wichtiges Argument für ihre Sache scheint die stilsichere Dame allerdings übersehen zu haben: Denn immerhin werden Flip-Flops auch von Polizei und Versicherungen nicht gerne am Steuer von Kraftfahrzeugen gesehen. Umso vorbildlicher ist natürlich der Vorstoß, diese auch in den Werkshallen zu verbieten. Nicht, dass noch ein Entwickler auf die Idee kommt, einen neuen Wagen mit Flip-Flops testzufahren oder einen Kunden auf die Idee bringt, dies sei besonders sportlich. Allerdings müssten dann auch die Damen bei BMW künftig auf allzu hohe Absätze verzichten, da diese ebenfalls zum Verlust des Versicherungsschutzes führen können und somit alles andere als vorbildlich für einen Premium-Autoproduzenten sind.

Und so gilt fortan wohl für BMW-Mitarbeiter die Erweiterung des alten Werbeslogans: Freude am Fahren, ja bitte - Aber doch nicht auch noch bei der Arbeit.