BUG AG unter Druck
- Etailer im Konkurrenzkampf
- BUG AG unter Druck
- Kampfansage an die Distributoren
Nachdem bereits Anfang des Jahres der frühere Gesamtvertriebskoordinator der BUG AG, Michael Strohmeyer, zu dem Etailer Home of Hardware (HOH) wechselte, ist man über den neuerlichen Personal- Aderlass wenig begeistert. »Natürlich finden wir das nicht so toll, wenn fünf Leute in einem Zug abgeworben werden«, so BUGMarketingleiter Bernd Schröter gegenüber CRN. Doch werde man die Lücke in den meisten Fällen mit eigenem Personal schließen können und gehe optimistisch in das Jahresendgeschäft. »Dass Herr Wedemeyer auf BUG-Mitarbeiter setzt, spricht zudem für uns«, gibt sich Schröter sportlich: »Gute Leute findet man halt nicht auf dem Bahnhofsvorplatz.«
Notebooksbilliger.de-Chef von Wedemeyer findet den Vorwurf, eine Abwerbekampagne durchzuführen, »nicht zutreffend«. Dass Notebooksbilliger.de gute Mitarbeiter suche, sei bereits seit längerem bekannt. Und es sei nun einmal attraktiv, in einem ökonomisch sicheren Umfeld mit Entwicklungsmöglichkeit und netten Kollegen zu arbeiten. »Es ist nicht meine Aufgabe zu beurteilen, ob und warum sich die Situation bei Marktbegleitern anders darstellt«, so Wedemeyer gegenüber CRN. »Wenn es so ist, sollte es die dortige Führungsebene zum Nachdenken anregen.«
Dennoch sind sich Branchenkreise einig, dass der Personalexodus für die BUG AG eine schwere Belastung darstellt. Die zuletzt publizierten Geschäftsdaten des Etailers weisen für die Jahre 2005 und 2006 einen Umsatzrückgang von 66 Millionen Euro auf 58 Millionen Euro aus, während etwa Notebooksbilliger.de im gleichen Zeitraum von 90 Millionen Euro auf 132 Millionen Euro zulegen konnte und für das laufende Jahr einen Umsatz von 300 Millionen Euro ansteuert.
Schröter bestätigt im Gespräch mit CRN, dass das komponentenlastige Portfolio der BUG-Shops in den vergangenen Jahren unter Druck geraten ist: »Nachdem die Speicherpreise eingeknickt sind, mussten wir in dem Bereich den Absatz verdreifachen, um das Umsatzniveau zu halten.« Zudem habe die von BUG-Geschäftsführer Christian Böhme initiierte Abmahnwelle dem Image des Unternehmens geschadet. Doch Schröter setzt darauf, durch gute Leistungen und Produktkompetenz verlorenes Terrain gutzumachen.
Immerhin wird sich auch Notebooksbilliger. de mit dem neuen Produktbereich im hart umkämpften und starken Marktschwankungen unterworfenen Komponentengeschäft bewähren müssen. Doch Firmenchef von Wedemeyer ist überzeugt, auch in diesem Geschäftsfeld bestehen zu können: »Gerade in einem so volatilen Geschäftsbereich ist Spezialistentum gefragt. Und ein klarer Fokus. Und genau das war und ist unsere Herangehensweise. « Man sei keineswegs so borniert zu glauben, man könne mit viel Getöse mal eben schnell einen Bereich aus dem Boden stampfen. Vielmehr werde es seine Zeit brauchen, die Kunden auch in dem neuen Segment zu überzeugen. »Aber die Zeit nehmen wir uns«, so Wedemeyer.
Parallel zum Einstieg in den Komponentenhandel will Notebooksbilliger. de auch verstärkt den Fachhandelskanal angehen. Um die kompetente Betreuung der Kunden aus dem Handelsbereich zu gewährleisten hat das Unternehmen zunächst ein eigenes Sales-Team für den Händlervertrieb aufgestellt. An den Standorten Potsdam und Hannover werden dabei künftig jeweils vier Mitarbeiter zu Verfügung stehen.