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Was wird aus 16:9?

EU erweitert Zollaussetzung für 22-Zoll-LCD-Monitore

Die EU weitet die Zollaussetzung jetzt auch auf den Import von LCD-Monitoren bis zu einer Größe von 22 Zoll und auf das 16:10-Format aus. Computer-Displays im 16:9-Format müssen weiterhin mit 14 Prozent verzollt werden – das macht das Fernsehformat unattraktiv. Die Hersteller müssen umdenken und reagieren, äußern sich aber noch zurückhaltend.

Autor:Nadine Kasszian • 25.3.2009 • ca. 1:50 Min

In Zukunft müssen keine Import- Zölle mehr für 22-Zoll-LCD-Monitore entrichtet werden, auch nicht im 16:10 Format. Einen entsprechenden Vorschlag für eine neue Verordnung hat die EUKommission bereits vorgelegt, als letzter Schritt fehlt nur noch die Veröffentlichung im Amtsblatt. Die IHK empfiehlt Importeuren schon jetzt, Berufung gegen Abgabenbescheide einzulegen, mit Hinweis auf die bevorstehende Verordnung. Mit der Veröffentlichung im Amtsblatt wird in den nächsten Wochen gerechnet. Die Zollsätze in Höhe von 14 Prozent für LCD-Monitore mit einer Bildschirmdiagonale von bis zu 19 Zoll und einem Bildschirmformat von 4:3 oder 5:4 wurden schon seit 2007 durch eine EU-Verordnung für einen Zeitraum von zwei Jahren vollständig ausgesetzt. Dieser Zeitraum endete am 31. Dezember 2008.

Den Ablauf der Verordnung hat die EU nun für eine Ausweitung des vorübergehenden Zollerlasses genutzt. Der neue Vorschlag der europäischen Kommission würde rückwirkend ab dem 1. Januar 2009 gelten. Die vorangegangene Zollaussetzung soll um zwei Jahre verlängert und auf Geräte mit einer Bildschirmdiagonale von bis zu 22 Zoll sowie auf die Bildschirmformate 1:1 und 16:10 ausgedehnt werden. Hinzu kommt außerdem eine zweijährige Zollaussetzung bis Ende 2010 für schwarzweiße oder andere einfarbige Monitore mit einer Bildschirmdiagonalen von bis zu 30,5 Zoll und Bildformaten von 1:1, 4:3, 5:4 oder 16:10 und mehr als 1.600 x 1.200 Pixel.

Für das 16:9-Format würden laut Vorschlag jedoch weiterhin Zollabgaben fällig. Endkunden bietet das 16:9-Format die Möglichkeit, ihr Fernsehgerät zum Beispiel durch einen Monitor in FullHD-Auflösung und mit einer DVI-Schnittstelle zu ersetzen. Auf der CeBIT zeigten Hersteller wie BenQ und LG neue 16:9- Bildschirme unter anderem auch in Größen bis 22 Zoll. BenQ kündigte sogar an, dass der Hersteller 16:10-Displays Stück für Stück aus dem Portfolio entfernen und durch 16:9 ersetzen wolle. Tritt die Verordnung in Kraft, werden die Karten noch einmal neu gemischt – zugunsten der Fernsehindustrie und zugunsten von 16:10. Bis die Verordnung nicht veröffentlicht ist, wollen sich die Hersteller nicht festlegen, ob sie die Preise senken werden. Es bestünde die Möglichkeit, die günstigeren Importe 1:1 an den Kunden weiterzugeben, was insgesamt zu niedrigeren Preisen führen würde. »Wir müssen abwarten, wie unsere Lieferanten mit der Verordnung umgehen. Ich hoffe aber auch aus kaufmännischer Sicht auf kluge Entscheidungen«, erklärt Christoph Dassau, Director Consumer Electronic Group von Broadliner IngramMicro.

Klar im Vorteil sind Hersteller wie beispielsweise Samsung, die bereits in Europa produzieren. »Da Samsung seit längerer Zeit über Produktionsstätten in Europa verfügt, wird dies keine Auswirkungen auf unser Pricing haben «, erklärt Karl Tucholski, Business Director IT von Samsung, im Gespräch mit Computer Reseller News.