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Finanzkrise: Sun streicht tausende Arbeitsplätze

Weil viele seiner Kunden Finanzinstitute sind, trifft Sun die Finanzkrise gleich doppelt hart. Um diese finanzielle Schieflage auszugleichen, will man sich jetzt von 5.000 bis 6.000 Mitarbeitern trennen.

Autor:Lars Bube • 17.11.2008 • ca. 0:50 Min

Derzeit ist noch nicht klar, wie viele Stellen Sun in Deutschland abbauen wird
Inhalt
  1. Finanzkrise: Sun streicht tausende Arbeitsplätze
  2. Unternehmenskultur für Softwareverkauf schlecht geeignet

Sun Microsystems steht derzeit wahrlich mit dem Rücken zur Wand: Das traditionelle Server-Geschäft bricht weg, weil die großen Kunden ihre Investitionspläne zusammenstreichen und auch mit Open Source Geld zu verdienen, hat Sun noch nicht wirklich geschafft. Im letzten Quartal musste das Unternehmen ganze 1,7 Milliarden Dollar Verlust hinnehmen. Die Hauptschwäche von Sun ist es dabei, dass die Verkaufsstrategie nach wie vor auf High-End-Server ausgerichtet ist, wo der Absatz um 27 Prozent weggebrochen ist. Jetzt sollen aufgrund der weiter verschlechterten Lage durch die Finanzkrise sogar bis zu 18 Prozent (ca. 5.000 – 6.000) der Belegschaft das Unternehmen verlassen müssen.

Außerdem möchte Sun, trotz der bisher vergeblichen Mühen, seine Open Source Aktivitäten durch eine Reorganisation intensivieren. Der bisherige Software-Chef Rich Green nimmt dafür auch direkt seinen Hut, was allerdings von vielen Beobachtern mit Sorgenfalten registriert wurde, galt er doch als enger Vertrauter von CEO Jonathan Schwartz. Das Software-Geschäft wird dann künftig in drei Bereiche gegliedert: erstens Application Platform Software (Java, die Datenbank MySQL, GlassFish Application Server), zweitens Systems Platforms (Solaris, Virtualisierung, Netzwerk- und Storage Software) und schließlich Cloud Computing & Developer Platforms (StarOffice und Netbeans, Software as a Service).