Auf dem Weg zur privaten Domainkennung
- Frei verfügbare Top Level Domains kommen noch 2009
- Auf dem Weg zur privaten Domainkennung
Ein weiterer typischer Fall einer oft missverstandenen Domainkennung ist .ag. Auch wenn eine Unternehmenswebseite darauf endet, heißt das nicht unbedingt, dass das Unternehmen auch eine AG ist, wie oft vermutet. Tatsächlich gehört das .ag nämlich den karibischen Inseln Antigua und Barbuda, die es zur Vermarktung freigegeben haben. So besitzt inzwischen auch fast jeder DAX-Konzern eine .ag Adresse. Erst seit 2008 gibt es auch die Endung .me, die sich zwar hervorragend für persönliche Seiten eignet, eigentlich jedoch auf Montenegro hinweist. Auch wenn unter den 622.000 einwohnern die wenigstens über einen Internet-Anschluss verfügen, erzielen die .me-Domains immer wieder Höchstpreise bei der Versteigerung, insbesondere unter amerikanischen Unternehmen (z.B: love.me).
War man bisher also weitgehend auf die kreative Umdeutung bestehender Ländersuffixe angewiesen, so soll sich das noch dieses Jahr grundlegend ändern: Nach einem Beschluss der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers ICANN aus dem Juni 2008 sollen nämlich künftig auch beliebige Domains für eigene Zwecke beantragt werden können. Eine große Chance insbesondere für Unternehmen, meint Beiser: »Bislang ist .com als Kürzel für das Wort commercial die einzige wirklich kommerzielle Top Level Domain. Dies wird sich durch die Einführung der neuen generischen TLDs schnell ändern. Markeninhaber werden bald die Möglichkeit haben, sich ihren Brandnamen als Suffix zu sichern. Eine Gelegenheit, die sich kein Unternehmen entgehen lassen sollte. Sie können sich so schon im Vorfeld vor einem möglichen Missbrauch und einem damit oftmals verbundenen kosten- und zeitaufwendigen Rechtsstreit schützen. Vor allem aber bieten eigene Markensuffixe ein sehr großes Potential an umfassenden Marketingkampagnen und SEO-Strategien.«