Gastkommentar

Führungskräfte sind keine Therapeuten

8. März 2011, 11:22 Uhr |
Joachim Simon ist Betreiber von Simonconsult HR & Organizational Development

Wie können Führungskräfte verhindern, dass sie selbst oder ihre Mitarbeiter in einen Burnout-Zustand geraten? Und wo liegen die Grenzen dessen, was Vorgesetzte hier für Ihre Mitarbeiter tun können?

Die Ursachen, warum mehr Menschen in einen Zustand emotionaler Erschöpfung mit reduzierter Leistungsfähigkeit geraten, sind vielfältig und reichen von der veränderten Arbeitswelt bis hin zu gesellschaftlichen Gründen wie der steigenden Zahl der Kleinstfamilien und Singlehaushalte. Zudem befinden sich die meisten Führungskräfte in einer Sandwichpostion, in der sie von vielen Seiten mit Erwartungen konfrontiert werden.

Um einem Burnout vorzubeugen ist es wichtig, darauf zu achten, dass man sich nicht wie ein Hamster im Laufrad dreht. Geht es um die Mitarbeiterführung, sollten Vorgesetzte ihre Angestellten daher zwar fordern, aber nicht überfordern. Führungskräfte sollten sich bewusst Zeit für ihre Mitarbeiter nehmen, um ihnen die erforderliche Unterstützung zu gewähren und zu erkennen, wann ein Mitarbeiter überfordert ist. Am Arbeitsplatz sollte zudem kein Klima der Angst bestehen, bei dem die Mitarbeiter stets befürchten müssen, auf die »Abschussliste« zu geraten.

Wenn trotzdem ein Mitarbeiter Anzeichen eines drohenden Burnouts zeigt, sollte eine Führungskraft das Gespräch mit dem Mitarbeiter suchen, um zu klären: Ist der Mitarbeiter zurzeit überfordert? Benötigt er eine Unterstützung oder Entlastung? Befindet sich ein Mitarbeiter aufgrund eines Burnouts aber bereits in einem Zustand von Apathie und Depression, dann sollte professionelle Hilfe in Anspruch genommen werden, denn Führungskräfte sind keine Therapeuten. Deshalb sollte sich ihr Hauptaugenmerk auf die Burnout-Prävention richten.


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