Funai:»Wir haben kein Qualitätsproblem«

7. Mai 2007, 9:48 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Herausforderungen auf dem TV-Markt

Sie sind seit Anfang Februar Geschäftsführer der Funai Europe GmbH. Was sind für Sie die dringlichsten Aufgaben für den deutschen Markt?

Der deutsche Markt ist sehr hart umkämpft, da er in bestimmten Segmenten noch lange nicht gesättigt ist. Lange Zeit wurden wir im Markt unterschätzt und zu voreilig in eine bestimmte Schublade gesteckt. Heute werden wir als ernstzunehmende Konkurrenz wahrgenommen. Technologisch und preislich sind wir gut aufgestellt, aber wir sehen auch Optimierungsmöglichkeiten wie beispielsweise im Bereich Service. Diese werden wir umgehend in Angriff nehmen, um unseren Kunden den Mehrwert zu bieten.

Welche besonderen Herausforderungen bringt der deutsche TV-Markt für Funai?

Wir erleben gerade im deutschen Markt die Transformation des Fernsehgeräts weg von einem Investitionsgut mit einer Laufzeit von bis zu zehn Jahren, hin zu einem Konsumgut vergleichbar mit dem Lebenszyklus eines Computers. Denn die immer schneller werdenden technologischen Zyklen relativieren die Investition in angeblich höherwertigere Produkte. Viele Hersteller haben auf die höhere Ausgabebereitschaft der Kunden gesetzt und entsprechende Preispolitik betrieben. Aber es ist heute einem Kunden schwer vermittelbar, warum seine Anschaffung kurze Zeit später kaum noch etwas wert ist. Nachdem er diese Erfahrung bereits mit seinem Computer machen musste, weiß er inzwischen recht gut, was er haben möchte und was er für sein Geld erwarten kann. Darin erklärt sich nicht zuletzt auch der unser Erfolg. Wir verkaufen keine Zukunftsvisionen, sondern bieten preiswerte und leistungsfähige Technologie für die Gegenwart.

Der Flat-TV-Markt war in den letzten Jahren durch starken Preisverfall gekennzeichnet. Die A-Brands im TV-Business sind mittlerweile auch sehr preisaggressiv unterwegs. Wird da für einen B-Brand wie Funai die Luft nicht sehr dünn?

Wir konzentrieren uns in unserem Produktportfolio auf die Wachstums-Segmente, während andere Hersteller die gesamte Klaviatur spielen. Dadurch sind wir in der Lage, unsere Produkte effizienter zu produzieren und preiswerter anzubieten. Die Prognosen für den deutschen TV-Markt sind hervorragend, aber das Wachstum ist nicht in allen Teilsegmenten gleich hoch. Der Preiskampf um Marktanteile in bestimmten Teilsegmenten hat sich für die Mehrzahl der Anbieter nicht ausgezahlt, wie die aktuellen Negativschlagzeilen dokumentieren. Deshalb sind wir überzeugt, dass wir die Situation ohne Probleme überstehen werden.

Welche Marktanteile haben Sie sich für das laufende Jahr vorgenommen?

Funai ist derzeit mit 16 Prozent Weltmarktanteil führend im Bereich der 20 bis 21 Zoll LCD-TVs und sechstgrößter LCD-Hersteller weltweit. 2007 wollen wir den Gesamt-Marktanteil von 5,3 Prozent durch weitere Zugewinne im 32 Zoll-Segment steigern. Wir streben für dieses Jahr die Auslieferung von fünf Millionen LCDs weltweit an.

Wo will Funai in fünf Jahren stehen?

Wir sind nunmehr seit 46 Jahren auf dem Markt. Wir reden hier also von einer konstanten Institution in der Unterhaltungselektronik-Industrie. Wir sind sehr erfolgreich im amerikanischen Markt und möchten in Europa und Asien diesen Weg fortsetzen.

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