G & D forciert Dienste über mobile Endgeräte (Fortsetzung)

Auch wenn Deutschland noch zögert: Anderswo gehen die Uhren weiter. Near Field Communication (NFC) ist die zweite Generation kontaktloser Datenübertragungstechnologie, bei der der ­Benutzer ein mobiles Gerät nur noch in einem Abstand von rund zehn Zentimetern an einen Leser halten muss ? das lästige Durchziehen von Magnetstrei­fen­karten etwa entfällt. Der Standard NFC, der auf 13,56 MHZ RFID-Technologie beruht und abwärts kompatibel zu ISO 14443 ist, geht auf Philips und Sony zurück. Ba­sierend auf diesem Standard hat Giesecke & Devrient nun zusammen mit MasterCard In­ter­national eine so ge­nannte Over-The-Air-Personalisierungslösung für mobiles Bezahlen entwickelt. Damit soll die bisher zeitintensive »manuelle« Personalisierung für die Bezahlanwendung entfallen.
Nach G&Ds Vorstellung kommuniziert ein Security Controller, integriert im Mobilfunkgerät in eine Multimedia- oder eine SIM-Karte oder als eigenständiger Secure Chip eingebaut, über das Mobilfunknetz mit G&Ds Secure Chip Management Server. Und zwar dann, wenn ein Benutzer bestimmte Applikationen wie mobiles Bezahlen oder Ticketing auf sein Gerät laden möchte. Ein komplexes Verfahren, bei dem verschiedene Schlüssel auf Basis symmetrischer Verschlüsselung ausgetauscht werden, ermöglicht zum einen die sichere Verifizierung des Gerätes und zum anderen die Personalisierung der Anwendung. Verschiedene Speicherbereiche auf dem Chip sind für eine Vielzahl von Applikationen vorgesehen. Aber nicht nur diese beiden Aufgaben will Giesecke & Devrient übernehmen. Darüber hinaus könnte der Sicherheitsspezialist für das gesamte Life Cycle Management der Applikationen auf dem Security Controller zuständig werden ? bis hin zum Device Management, das etwa Applikationen bei Handyverlust sperrt oder Updates zur Verfügung stellt.
Erstmals kann mit der G&D-Per­sonalisierungs- und Management-Lösung die so genannte PayPass-Anwendung für kontaktloses Bezahlen von MasterCard sicher im Handy über die Luftschnittstelle aktiviert werden. Pilotprojekte sollen in Kürze in den USA starten. Erste Implementierungen der G&D-Lösung nutzen ein NFC-fähiges Nokia-3220-Handy.