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Gartner sieht die 20-Stunden Woche kommen

Im Verdacht allzu großer Arbeitnehmerfreundlichkeit stehen die Analysten von Gartner eigentlich nicht. Dennoch sehen sie die 20-Stunden heraufziehen.

Autor:Redaktion connect-professional • 30.5.2007 • ca. 0:55 Min

Was selbst die größten Heißsporne der IG Metall nicht zu fordern wagen, nur 20 Stunden Arbeit in der Woche, sehen die Marktforscher von Gartner im Anrollen. Nur die armen CIOs müssen damit schon wieder mit einem Problem fertig werden. Laut Gartner wird sich die Zahl der IT-Teilzeitbeschäftigten bis 2015 erheblich erhöhen. Die steigende Verbreitung digitaler Geräte, Inhalte und Dienstleistungen verlagere das Gewicht innerhalb eines Unternehmens hin zum Einzelnen. »Wenn sich die IT immer mehr mit dem Alltagsleben vermischt, verschwinden die Grenzen zwischen Heim und Arbeitsplatz und digitale Freiagenturen entstehen«, erwartet Brian Prentice, Research Director bei Gartner. Die Anspruchshaltung einer technisch versierten Generation passe nur schlecht zu traditionellen Arbeitsstrukturen. Arbeitsgebern werde es schwer fallen, Forderungen nach mehr Flexibilität zu ignorieren. Der Druck einer alternden Bevölkerung und eines schrumpfenden Angebots an Fachkräften wirke zusammen, um die 20-Stunden-Woche als brauchbare Alternative zur traditionellen Arbeitsweise erscheinen zu lassen. IT-Verantwortliche sollten sich darauf einstellen, dass solche Teilzeitbeschäftigte weniger Zeit an ihrem Arbeitsplatz verbringen, aber mehr IT-Ressourcen in Anspruch nehmen. Es werde sehr schwer sein, die Grenze zwischen privater und beruflicher IT-Ausstattung zu ziehen. Dadurch wachse die Herausforderung, den Spagat zwischen dem Bedürfnis, die Computer-Umgebung zu kontrollieren und dem Ruf nach mehr Autonomie zu schaffen.