GFKL-Gruppe will ADA abstoßen
Das Systemhausgeschäft der GFKL Financial Services AG blieb in der ersten Hälfte des Jahres hinter den Erwartungen der Holding zurück. Deshalb steht das vor rund drei Jahren akquirierte Systemhaus ADA jetzt zum Verkauf.
Die Umsätze der GFKL Financial Services AG bleiben im ersten Halbjahr 2008 knapp unter Vorjahresniveau. Auch ohne die Anteile von zwei zum Verkauf stehenden Unternehmen lag der Umsatz bei 547,7 Millionen Euro im Vergleich zu 548,6 Millionen Euro im Vorjahr.
Mit dem operativen Geschäftsverlauf zeigt sich die Holding zufrieden. Den Angaben der Gruppe zufolge haben jedoch zwei so genannte »Einmaleffekte« zu einem deutlich negativen Konzernzwischenergebnis von minus 20,3 Millionen Euro geführt. GFKL reagiert mit Umstrukturierungsmaßnahmen.
Besonders unzufrieden zeigt sich das Unternehmen mit dem Systemhausgeschäft. DieUmsätze in diesem Bereich in Deutschland entsprächen nicht den Erwartungen der Holding. Dieses Geschäft hatte sich das Finanzunternehmen vor drei Jahren mit dem IT-Dienstleister ADA hinzugekauft. Jetzt steht die Tochtergesellschaft wieder zum Verkauf. Es liegen bereits bindende Angebote von potenziellen Käufern vor. Auch die defizitären Leasingaktivitäten in Spanien will die Gruppe nun veräußern. Aus den geplanten Umstrukturierungen resultieren jedoch zunächst Abschreibungen der Gesellschaft auf den aktuellen Marktwert mit einer Ergebnisbelastung im ersten Halbjahr von 25,3 Millionen Euro. Davon entfallen 21,1 Millionen Euro auf die Unternehmenswertabschreibungen und rund 4,2 Millionen Euro auf den operativen Verlust der beiden Tochtergesellschaften.
GFKL will die angekündigten Maßnahmen so schnell wie möglich umsetzen: »Der Vorstand hat sich entschieden, alle erforderlichen Schritte in diesen Angelegenheiten ohne Verzögerung auf einen Schlag zu vollziehen«, gibt die Gruppe bekannt. Das Unternehmen erhofft sich, dass der Geschäftserfolg auf diese Weise nicht über einen längeren Zeitraumhinweg belastet wird. Außerdem will der Vorstand eine hohe Transparenz nach außen erreichen.
Im Leasinggeschäft musste die Holding Kreditverluste von fünf Millionen Euro aus einem groß angelegten Betrug einer deutschen Speditionsfirma hinnehmen. Wegen einer laufenden Betriebsprüfung bildete GFKL Rückstellungen von mehr als fünf Millionen Euro.
Bereinigt um die genannten »Einmaleffekte« steigert die Holding das Ergebnis vor Steuern um 24 Prozent von 15,1 Millionen Euro auf 18,7 Millionen Euro. »Dieses Zahlen demonstrieren die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells «, zeigt sich der Vorstand der GFKL überzeugt.
Dennoch: Aufgrund der defizitären Tochtergesellschaften wird das Ergebnis vor Steuern aus den fortgeführten Geschäftsbereichen im Jahr 2008 nicht den angestrebten Wert von rund 33 Millionen Euro Gewinn vor Steuern erreichen. Das Unternehmen rechnet aus heutiger Sicht mit einem Ergebnis von 25 Millionen Euro vor Steuern.