Gravis managt Karstadt-Computerabteilung
Die Karstadt Warenhaus GmbH und der Computerhändler Gravis haben eine strategische Zusammenarbeit vereinbart. Während einer sechsmonatigen Testphase bietet Gravis in drei Filialen Apple-Produkte, aber auch Windows-basierte PCs an.
Wenn alles gut läuft, könnte die Berliner Computerkette Gravis ihr Filialnetz und ihren Umsatz bald deutlich ausbauen. Verläuft der Test erfolgreich, soll Gravis in der Endstufe den Einkauf und Vertrieb weiterer Bereiche aus dem Segment Multimedia in zahlreichen Karstadt-Warenhäusern übernehmen. Vorab wird Deutschlands größter Apple-Händler testweise ein halbes Jahr lang Macs, iPods und Zubehör in drei Karstadt-Filialen anbieten. Hinzu kommen laut Karstadt-Firmenmutter Arcandor AG bereits im ersten Schritt auch Windows-basierte PCs und entsprechendes Zubehör.
Noch in diesem Jahr will Gravis bei Karstadt in einer Top-Innenstadtlage präsent sein; jeweils 300 bis 500 Quadratmeter Verkaufsfläche stehen für das neue Shop-in- Shop-Konzept zur Verfügung. Laut Karstadt-Geschäftsführungsvorsitzenden Peter Wolf will die Warenhaus- Kette neue »Entertainment- Welten« schaffen und gleichzeitig Beratungsservice auf dem Niveau des Facheinzelhandels bieten.
Für Gravis bietet sich nach Einschätzung von Firmengründer Archibald Horlitz durch die Zusammenarbeit die Möglichkeit, mehr Kunden in den Innenstädten mit dem Gravis-Sortiment zu bedienen und die Angebotspalette sukzessive zu erweitern. Gleichzeitig erreiche man neue Käufergruppen und könne Skaleneffekte nutzen. Dabei kommt die Vermarktung von Windows-Rechnern bei Gravis quasi einer Kulturrevolution gleich, denn in ihren 28 Filialen bietet die Kette bislang nicht einmal das Betriebssystem Windows an. Der Deal ist auch ein kleiner Warnschuss für Apple: Sollte der Hersteller mit eigenen Shops bundesweit expandieren, könnte sich Gravis künftig stärker in Richtung Windows-Welt orientieren.