Händler auf Apple getrimmt
Premium Reseller erhalten von Apple zwar eine bevorzugte Behandlung in punkto Einkauf oder Marketing-Support. Aber um die höchste Stufe im Channelprogramm des Herstellers zu erreichen, müssen sie vor allem im CE-Bereich hohe Auflagen erfüllen. So dürfen Premium Reseller beispielsweise nur Macintosh-Computer und keine Systeme konkurrierender Hersteller aus der Wintel- Welt am PoS platzieren.
Während andere Hersteller die Eckpunkte ihrer Partnerprogramme gerne offen darlegen, hüllt sich Apple bei seinem »Premium Reseller Programm« lieber in Schweigen: »Die genauen Bedingungen geben wir leider nicht heraus, da sie vertraulich sind und nur zwischen Apple und dem Händler ausgetauscht werden«, so Apple-Sprecher Georg Albrecht gegenüber Computer Reseller News. Bekannt ist jedoch, dass Apple von seinen Premium Resellern verlangt, dass diese ihre Produkte in einem möglichst stylischen Umfeld präsentieren müssen. Premium Reseller sollten darüber hinaus ihr Ladenlokal möglichst in bester City-Lage haben und consumerfreundliche Öffnungszeiten bieten. Neben dem hohen ästhetischen Anspruch dürfen Premium Reseller nur Macintosh- Computer und keine Systeme konkurrierender Hersteller aus der Wintel-Welt am PoS platzieren. Als Gegenleistung bietet Apple seinen Premium Partnern unter anderem bei Produktneuheiten die sofortige Lieferung von Vorführgeräten, umfassende Unterstützung bei Marketing- Aktionen sowie die Möglichkeit, Hardware und Software direkt beim Hersteller einzukaufen.
In Deutschland verfügt Apple über seine Partner über ein nahezu flächendeckendes Vertriebsnetz. Eine zunehmend wichtige Rolle spielen dabei die Filialen der Media Saturn Holding. Über die Flächenmärkte wird vor allem der Megaseller Ipod abverkauft. Im Professional-Bereich verfügt Apple derzeit über 220 autorisierte Fachhändler. Im Consumer-Bereich liegt die Zahl bei rund 800 Apple-Händlern. Vom Bleistift bis zum Hybrid-Netzwerk reicht das Angebot beim Bürozentrum Schulz in München. Die zunehmende Orientierung des Herstellers in Richtung Digital Livestyle bereitet Geschäftsführer Reinhold Schulz keine Kopfschmerzen: »Durch die steigende Bekanntheit des Brands Apple wird auch der Profi-Bereich profitieren.« Vor einem Jahr hat sich das Apple-Center als »Apple Premium Reseller« zertifiziert. Wenn Schulz diesen Status behalten möchte, muss er allerdings schon bald kräftig in die Umgestaltung seines Ladenlokals mit über 350 Quadratmetern Verkaufsfläche investieren, das eher durch Regale mit Bürozubehör geprägt ist und bisher kaum das Ambiente eines Lifestyle-Stores vermittelt. Da Schulz in seinem Systemhaus auch die Rechner anderer Hersteller anbietet, ist es für ihn ungünstig, nur Mac- Computer ausstellen zu dürfen. Das Beispiel zeigt, dass Reseller, die ihren Schwerpukt im B-to-BSegment haben, vorher genau prüfen sollten, ob sich der Aufwand wirklich lohnt.
Stefan Wimmer, verantwortlich für das Apple Marketing beim Bürohaus Schulz, bescheinigt Apple, insgesamt ein guter und verlässlicher Partner des Fachhandels zu sein: »Man muss auch positiv anmerken, dass Apple sehr sorgfältig bei der Qualifizierung seiner Händler vorgeht, um eine hohe Kompetenz seiner Partner zu gewährleisten.« Olaf Rehberg, Geschäftsführer beim Computerhaus GDD Salespoint, hat vor einem Jahr ebenfalls den Wechsel vom Apple-Center zum Premium Reseller vollzogen: »Für uns war es ein reibungsloser Übergang, da wir bereits vorher die Auflagen von Apple in punkto Gestaltung der Verkaufsflächen erfüllt haben.«
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