Haitec will über Akquisition in die ERP-Integration einsteigen

Die Haitec AG will mit der Übernahme des Wiesbadener SAP-Spezialisten Autinform einen großen Brocken schlucken. Die Gesellschaft beschäftigt rund 105 Mitarbeiter und erzielte im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von rund 20 Millionen Euro. Die noch im letzten Jahr am Rande einer Insolvenz stehende Haitec, die der seit einem Jahr amtierende Alleinvorstand Jochen Furch nach eignen Angaben stabilisiert habe, erzielte im vergangenen Geschäftsjahr mit 71 Festangestellten einen Umsatz von 11,2 Millionen Euro. Furchs Pläne sehen vor, den Kerngeschäftsbereich der Haitec, PLM-Integration für die Fertigungsindustrie, um ERP-Kompetenzen bei der Beratung und Implementierung vor allem von SAP-Software zu ergänzen.

Bei der Konstruktion der neuen Eigentümerverhältnisse wählt Haitec einen ungewöhnlichen, für kapitalschwache Unternehmen aber gangbaren Weg: Haitec wird sich für die Dauer von mehr als fünf Jahren als stiller Gesellschafter der Autinform zu einem Nominalwert von rund 6,8 Millionen Euro einkaufen. Somit trage das Invest nach HGB und internationalen Buchungsregeln einen eigenkapitalähnlichen Charakter. Die neue Gesellschaft werde als Sacheinlage gegen die Ausgabe von 2,225 Millionen neue Haitec-Aktien in die Haitec AG eingebracht. Die Aktien fließen dem Autinform-Eigentümer Bridgepoint Capital zu. Der Londoner Venture Kapitalgeber wird nach Abschluss der Transaktion über 20 Prozent der Haitec AG kontrollieren.

Zudem plant Haitec eine Kapitalerhöhung um bis zu 2 Millionen Euro, um das operative Geschäft zu stärken. Altaktionäre können für 13 Haitec-Aktien 4 neue Aktien beziehen oder das ihnen eingeräumte Bezugsrecht über die Börse verkaufen, falls sie die Kapitalerhöhung nicht zeichnen wollen.