Halbleitermarkt wächst 2006 um zehn Prozent
Trotz rückläufiger Wachstumsraten bei PC-Prozessoren legte der Markt für Halbleiter 2006 zweistellig zu. Auch eine andere Entwicklung setzte sich in diesem Jahr nahtlos fort: Der gnadenlose Preiskrieg der Hersteller.
Intel und AMD liefern sich weiterhin einen erbitterten Preiskrieg bei PC-Prozessoren. Anfang dieser Woche kündigte AMD zum Teil massive Preissenkungen an: Prozessoren wie der Athlon 64 X2 6000+ oder der Sempron 3600+ wurden im Preis halbiert, andere CPUs zwischen 15 und 25 Prozent gesenkt. Fast zeitgleich senkte AMD seine Umsatzprognose für das erste Quartal 2007 um fast acht Prozent auf 1,23 Milliarden Dollar und kündigte Einsparungen bei geplanten Investitionen um 500 Millionen Dollar sowie einen Einstellungsstopp für Mitarbeiter an.
Trotz Preisoffensiven legte der Halbleitermarkt insgesamt in 2006 um rund zehn Prozent zu, so die Bilanz der Marktforscher von Gartner. Das Marktvolumen lag weltweit bei 262,7 Milliarden Dollar. Gartners Forschungschef John Barber spricht von einem »moderaten Wachstum«, da die rückläufigen Wachstumsraten im Geschäft mit PC-Prozessoren durch starke Zugewinne bei Speichern und drahtloser Kommunikation ausgeglichen worden seien.
Branchenprimus Intel bleibt mit einem Marktanteil von 11,6 Prozent weiterhin die weltweite Nummer eins im Halbleitergeschäft, gefolgt von Samsung Electronics mit 7,7 Prozent Marktanteil und Texas Instruments mit 4,6 Prozent. Intel habe jedoch vor zahlreichen Herausforderungen gestanden und einen Umsatzrückgang von zwölf Prozent hinnehmen müssen, so Gartner. Bis zum vierten Quartal 2006 gab Intel im CPU-Segment Marktanteile an AMD ab. AMD ist zwar erst auf dem 14. Platz der Gartner-Rangliste zu finden, doch mit 86,1 Prozent konnte der Chiphersteller das mit Abstand größte Wachstum verzeichnen. Nach der Fusion mit ATI bleibt die Situation bei AMD jedoch weiter angespannt, da infolge des massiven Preiskriegs mit Intel die Margen immer geringer werden. Sehr gute Margen könnte AMD mit einem echten Vierkernprozessor im Server-Bereich verdienen. Doch während Intel bereits mit einer Quadcore-Lösung auf dem Markt ist, ist AMD im profitablen Server-Geschäft ins Hintertreffen geraten und muss nun dringend nachziehen. Zunächst steht bei AMD jedoch die Markteinführung der nächsten Grafikchip-Generation an, die voraussichtlich Ende dieses Monats erfolgen wird.