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Endlich genug Arbeitsspeicher

Autor:Redaktion connect-professional • 17.12.2007 • ca. 1:35 Min

Inhalt
  1. Hardwarehungriges Exchange 2007
  2. Endlich genug Arbeitsspeicher

Auch die Speicheranforderungen steigen: Exchange unterstützt nun unlimitierten Arbeitsspeicher pro Server, während beim Vorläufer nur 4 GByte pro System möglich waren. Serversysteme sollten entsprechende Kapazitäten bieten. Beim Arbeitsspeicher zu knausern, bringt wenig, denn er beschleunigt das Mailsystem beträchtlich. Der RAM-Zugriff ist immer schneller als auf Festplatten, außerdem reduziert ein großzügig dimensionierter Arbeitsspeicher die I/O-Zugriffe auf die Festplatten-Subsysteme. Compliance-Anforderungen wird Exchange durch erweiterte Verwaltungs- und Archivierungsmöglichkeiten gerecht. Journaling kann auf der Ebene der Mailbox, der Verteilerliste oder der Datenbank eingeschaltet werden. Die hiervon erfassten Mails lassen sich zudem zu Archivierungszwecken an einen externen SMTP-Server, eine Exchange-Mailbox oder einen SharePoint Server versenden. Die schon aus früheren Exchange-Versionen bekannten Suchfunktionen sind ebenfalls deutlich verbessert worden. Wird das rechenintensive Journaling genutzt, erhöht das die Belastung der Systemressourcen erheblich, und Server sollten dementsprechend dimensioniert sein. Neu in Exchange 2007 ist die Möglichkeit, Backups von Sicherungskopien der Datenbanken zu erstellen. Voraussetzung hierfür ist der Einsatz von Local Continuous Replication (LCR) oder Cluster Continuous Replication (CCR). Beide Verfahren erzeugen Sicherungskopien der Produktivdatenbank. Bei LCR liegt diese lokal, bei CCR im Cluster vor. Statt von der Produktivdatenbank kann man das tägliche Backup jetzt auch von einer Sicherungskopie ziehen. Sollte es bei einem Exchange Server zu einem Hardware-Defekt kommen, kann ein anderer Server dessen Datenbanken vorübergehend hosten. Damit vermeidet man Produktionsausfälle während der Wiederherstellungszeit. Auch diese Technologien erhöhen natürlich den Hardwareaufwand.

Die Auswahl der optimalen ­Hardwarekonfiguration ist komplex Alles in allem gilt: Wer Exchange 2007 optimal nutzen möchte, kommt mit einem einzigen physikalischen Server nicht weit. Die Alternative sind mehrere kleinere Maschinen. Aus Leistungsgesichtspunkten wäre es ideal, für jede Exchange-Rolle einen eigenen Server zu verwenden. In größeren Enterprise-Umgebungen bietet es sich sogar an, jeder Rolle mehrere dedizierte Server zuzuweisen. Clustering optimiert Lastverteilung und Ausfallsicherheit gleichermaßen, rechnet sich naturgemäß aber erst ab einer bestimmten Unternehmensgröße. Um die optimale Hardwareausstattung zu ermitteln, eignen sich Softwaretools. Dell zum Beispiel unterstützt die Anwender durch ein Online-Tool bei dieser Aufgabe. Anhand individuell festzulegender Kenngrößen wie Userzahl, Nutzungsintensität und Mailboxgrößen schlägt die Software eine maßgeschneiderte Konfiguration mit geeigneten Servern und Storage-Komponenten vor. ?

Jürgen Kleinheinz ist Brandmanager Server bei Dell in Frankfurt am Main.