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Investor kauft 25 Prozent der Aktien

Hongkong-Brite steigt bei Gericom ein

Der österreichische Notebook-Hersteller Gericom hat einen neuen Investor gefunden. Der in Hongkong ansässige Brite Charles Dickson übernimmt ein Viertel der Aktien des angeschlagenen Unternehmens.

Autor:Michael Hase • 13.6.2007 • ca. 1:05 Min

Bei der schwer angeschlagenen Gericom AG ist ein neuer Großaktionär eingestiegen: Charles Dickson, ein in Hongkong ansässiger Investor, übernimmt ein Viertel der Anteilsscheine des österreichischen Notebook-Herstellers. Der gebürtige Brite engagiert sich seit rund 30 Jahren in Asien als Investor, und zwar auf unterschiedlichen Geschäftsfeldern. Eines seiner »mit Abstand erfolgreichsten Projekte« war nach Auskunft von Gericom die Produktion von Spezial-Thermostaten, die den Angaben zufolge inzwischen flächendeckend in den USA verkauft werden.

Nun erwarten die Linzer, dass sich die Erfahrungen des neuen Aktionärs auch am europäischen Markt »künftighin positiv auswirken «. Einen solchen Impuls haben sie tatsächlich bitter nötig. Nicht zuletzt wegen anhaltender Klagen von Kunden über schlechten Service verschwanden die Geräte des Herstellers weitgehend aus den Regalen der Discounter, so dass das Unternehmen in eine desolate wirtschaftliche Lage geriet. 2006 schrieb Gericom einen Verlust von 28,5 Millionen Euro. Die unmittelbar drohende Pleite konnten die Österreicher indes abwenden. Im ersten Quartal dieses Jahres erzielten sie einen Gewinn von 6,1 Millionen Euro. Dazu hatte allerdings der Verkauf von Auslandsbeteiligungen beigetragen. Das operative Ergebnis lag nach wie vor mit einem Betrag von 250.000 Euro in den roten Zahlen.

Auch nach dem Einstieg des Hongkong-Briten bleibt die Oberlehner Privatstiftung des Unternehmensgründers und Vorstandsdirektors Hermann Oberlehner der größte Investor, der 36 Prozent der Anteile hält. Weitere 39 Prozent der Aktien befinden sich im Streubesitz. Bereits 2004 wollte Medion mit 24,9 Prozent bei Gericom einsteigen. Nachdem es zu Problemen bei der Herausgabe der Anteile gekommen war, zog sich der deutsche Elektronikhändler allerdings bald enttäuscht zurück.