IBM lockt Kleinunternehmen mit »System i Express«
Unter dem Namen »System i Express« bietet IBM eine neue Variante seines Midrange-Systems an. Sie richtet sich explizit an kleine Unternehmen. Anders als bisher beruht das Preismodell auf der Nutzerzahl.

Kostet in der Grundversion für fünf User rund 8000 Euro: der »System i 515 Express« von IBM.
Bei der Vermarktung des Midrange-Servers »System i« geht IBM neue Wege: Um auch kleinere Unternehmen aus dem Mittelstand zu erreichen, bietet der IT-Konzern das Produkt jetzt in einer »Express«-Version an.
Das Preismodell beruht auf der Nutzerzahl, und nicht, wie bisher beim »System i« üblich, auf der Rechnerleistung. Mit dem Modell 515 ist der Einstieg bereits ab fünf Nutzern möglich. Die Obergrenze liegt bei 40 Usern.
Das Modell 525, das für das darüber liegende Mid-Market-Segment konzipiert wurde, beginnt bei 30 Nutzern und kann von der Anwenderzahl in Zehnerschritten beliebig nach oben erweitert werden.
IBM hat das »System i« bis 2006 unter der Marke »I-Series« vermarktet. Vielen Anwendern ist nach wie vor die alte Bezeichnung »AS/400« geläufig, die der Hersteller bereits im Jahr 2000 strich.
Alternative zu Servern unter »Windows«
IBM positioniert »System i Express« als Alternative zu Windows-Servern. Angesprochen werden mittelständische Unternehmen, die ihre IT-Infrastruktur auf der Basis eines »All-in-one«-Systems betreiben möchten.
Der Mehrwert der Lösung besteht nach Angaben des Herstellers in der Integration der einzelnen Komponenten. So sind in das »System i« eine Datenbank sowie Sicherheits- und Storage-Management-Funktionen eingebunden.
Zudem enthält das Server-Paket einen Workload-Manager. Er erlaubt es, mehrere Anwendungen unabhängig voneinander auf einem System laufen zu lassen.
Zielgruppe: Mittelständische Firmen
Der Anspruch von IBM lautet, mittelständischen Anwendern mit »System i« einen Server anzubieten, »der einfach zu verwalten, zu sichern und hochgradig zuverlässig ist«, so Barbara Koch, Business Unit Executive IBM System i. Zur Zielgruppe gehören Unternehmen, die den Betrieb einer IT nicht als ihren Schwerpunkt ansehen.
Zur Abgrenzung gegenüber dem Einsatz von X86-Rechnern verweist Koch auf Studien, nach denen ein Unternehmen mit weniger als hundert Beschäftigten im Schnitt sieben Server betreibt. Mehrere Windows-Server für verschiedene Geschäftsbereiche zu verwalten, treibe jedoch die Personal- und Ressourcenkosten in die Höhe.
Technische Daten und Preise
Ein »System i 515 Express« ist je nach Modell mit einem oder zwei »Power-5«-Prozessoren mit 1,9 GHz bestückt. Beim »i 525 Express« sind zwei Prozessoren vorhanden, ein aktiver und ein zweiter, der bei Bedarf zugeschaltet wird.
Die Basismodelle des i 515 und i 525 haben 1 GByte Arbeitsspeicher. Beim 515 lässt er sich auf 8 GByte erweitern, beim i 525 auf 32 GByte.
Integriert sind zwei Festplatten. Der i 515 fasst bis zu acht Harddisks mit insgesamt 560 GByte, das größere Modell 278 Platten mit bis zu 39 TByte. Die Server unterstützen das Spiegeln von Festplatten (Mirroring) und Raid-5.
Zur Grundausstattung gehören außerdem zwei LAN-Adapter und eine Schnittstelle für zwei Weitverkehrsverbindungen.
Das Standard-Betriebssystem ist »i5/OS«. Die Server lassen sich jedoch auch unter Windows, Linux und AIX 5L betreiben.
»System i Express« wird voraussichtlich Ende des Monats verfügbar sein. Für das Modell 515 beginnt der Einstiegspreis, also bei fünf Nutzern, bei knapp 8000 Euro. Die Lizenzkosten für weitere fünf User liegen bei etwa 1250 Euro.
Das Modell 525 wird in der günstigsten Variante für 30 Nutzer rund 36.000 Euro kosten.