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Icahn zeigt sich bei Yahoo kompromissbereit

Der US-Investor Carl Icahn und die Yahoo-Spitze haben eine gütliche Einigung für die Neubesetzung des Verwaltungsrates gefunden. Icahn drängt aber weiterhin darauf, dass Übernahmeangebot von Microsoft anzunehmen.

Autor:Lars Bube • 22.7.2008 • ca. 1:00 Min

Carl Icahn findet nicht ausreichend Rückhalt bei den anderen Aktionären und lenkt deshalb jetzt ein.

Es bewegt sich wieder was in der »Rappelkiste« um die Übernahmepläne für Yahoo von Microsoft. Der amerikanische Großinvestor Carl Icahn, der fünf Prozent der Yahoo Aktien hält, ist jetzt von seiner ursprünglichen Forderung, den gesamten Verwaltungsrat neu zu besetzen, abgerückt. Wie US-Medien melden, haben sich Icahn und Yahoo-Mitbegründer Jerry Yang darauf geeinigt, dass sich bei der Hauptversammlung am 1. August acht der neun derzeitigen Verwaltungsräte erneut zur Wahl stellen. Außerdem wird das Gremium auf elf Sitze aufgestockt, wobei Icahn zwei Sitze für sich und einen Vertrauten beanspruchen darf. Dafür hat Icahn zugesagt, seine komplette Liste mit Gegenkandidaten fallen zu lassen.

Nicht geklärt ist jedoch, ob Icahn damit auch seine Pläne begräbt, den derzeitigen Verwaltungsrat von Yahoo zu verklagen, da er Microsofts Offerte (33 Dollar pro Aktie) ohne vorherige Befragung der Aktionäre abgeschmettert hatte. Nachdem Yang mindestens 37 Dollar pro Aktie gefordert hatte, zog sich Microsoft offiziell aus dem Angebot zurück. Icahn sieht die Aktionäre dadurch geschädigt und hatte angekündigt, deshalb gerichtlich gegen den Verwaltungsrat vorgehen zu wollen.

Auch wenn jetzt also einiger Druck aus der Hauptversammlung genommen wurde, ist die Sache an sich wohl noch lange nicht geklärt. So hält Icahn weiterhin an seiner Meinung fest, dass eine Übernahme durch Microsoft das beste Schicksal für Yahoo (und seinen Aktienbesitz) wäre. Derzeit bewegt sich die Yahoo-Aktie bei knapp über 20 Dollar.