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IFA bindet Marketinggelder der Industrie: Kooperation bangt um eigene Messe

IFA bindet Marketinggelder der Industrie: Kooperation bangt um eigene Messe. Wird die Industrie vor dem Hintergrund notwendiger Sparmaßnahmen bei einer jährlichen Funkausstellung ihr Engagement bei Kooperationsmessen reduzieren? Die Verbundgruppe Euronics mahnt in einem offenen Brief die Beteiligung an Hausmessen an.

Autor:Redaktion connect-professional • 30.11.2005 • ca. 1:40 Min

IFA bindet Marketinggelder der Industrie: Kooperation bangt um eigene Messe

Die Vorstände der Verbundgruppe Euronics, Ditzingen, kämpfen um den Erhalt von Kooperationsmessen. Werner Winkelmann sowie seine Vorstandskollegen Peter Keller und Gerrit Vesper, drückten in einem offenen Brief ihre Sorge aus, dass bei einer jährlichen IFA (Internationale Funkausstellung) die Industrie aus Kostengründen ihre Beteiligung an Kooperationsmessen reduzieren oder gar ganz streichen könnte. »Unabhängig davon, wie sich künftig die Hersteller hinsichtlich ihrer Messebeteiligung Cebit oder IFA aufstellen werden, wird gleichzeitig und ohne einen logischen Zusammenhang die Zukunft der Kooperationsmessen infrage gestellt«, moniert der Euronics-Vorstand und gibt den Empfängern des Briefes zu bedenken, wer immer auch die Kooperationsmessen infrage stelle, wissen müsse, »dass er damit der Kooperation die Grundlage für einen Dialog mit ihren Mitgliedern, aber auch mit den Partnern der Industrie entziehen will«. Unabhängig davon werde aber Euronics ihre Frühjahrsmesse wie geplant Ende April veranstalten.

Die Bedenken einiger Hersteller an der Effizienz von Hausmessen, veranstaltet von Kooperationen, Distributoren und auch Systemhäusern, sind nicht neu. Immer häufiger wird unter dem Spardruck der Firmen solch ein finanzielles Engagement diskutiert. Mit der Ankündigung eines Jahresrhythmus für die IFA sind die Töne noch lauter geworden. Aus diesem Grund sprach Euronics mit dem offenen Brief vor allem die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu), die zugleich auch die IFA organisiert, den Fachverband CE im Zentralverband der Elektrotechnik und Elektronikindustrie (ZVEI) und verschiedene Unternehmen an.

Sowohl die gfu wie auch der ZVEI haben das Euronics-Schreiben »zur Kenntnis genommen«. Zwar gebe es derzeit keine offene Reaktion auf den Brief, wie gfu-Sprecher Roland M. Stehle gegenüber CRN feststellt, doch empfehle man der Industrie, die Frühjahresmessen der Kooperationen auch künftig zu beschicken. »Letztendlich trifft aber jedes Unternehmen für sich allein die Entscheidung, an welcher Veranstaltung es sich beteiligen will«, fügt Stehle hinzu. Denn vorrangig sei für die Industrie das Ergebnis dieser Beteiligungen. Der Nutzwert allerdings, so neben Euronics auch andere von CRN befragte Kooperationen, sei bei Messen der Verbundgruppen aufgrund der Zielgruppengenauigkeit deutlich besser.

Unabhängig von dieser Diskussion überlegen derzeit die verantwortlichen Gremien der IFA, inwieweit sie Kooperationen und unter Umständen auch Distributoren die Beteiligung an der Funkausstellung schmackhafter machen können. So werde über diverse kostengünstige Angebote nachgedacht, unter anderem kostenlose Benutzung von Veranstaltungsräumen.

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INFO

www.euronics.de
www.gfu.de
www.messe-berlin.de