Ifo Institut sieht Trendwende bei IT-Dienstleistern. Nach zwei harten Jahren, die von Umsatzrückgängen und Entlassungen geprägt waren, geht es in der deutschen Software- und IT-Dienstleistungsbranche wieder aufwärts. Das ergab der aktuelle Ifo Geschäftsklimaindex.
Der Ifo Geschäftsklimaindex der DV-Dienstleister hat sich nach vier Anstiegen in Folge zu Beginn des Frühjahrs 2004 auf dem höchsten Stand seit Mitte 2000 stabilisiert. Die Mehrzahl der vom Münchner Ifo Institut befragten IT-Dienstleister beurteilt die Aussichten auf dem Markt für so gut wie seit vier Jahren nicht mehr. Umsatzeinbußen dürften nun bald der Vergangenheit angehören, konstatieren die Ifo Analysten.
Die Umfrageteilnehmer hätten die vergleichbaren Vorjahresumsätze bereits leicht überschritten und jedes dritte Unternehmen gehe für die Zukunft von höheren Umsätzen aus. Ein Viertel der rund 470 befragten Unternehmen in Deutschland war von dem guten Geschäftsverlauf überzeugt, die Hälfte war immerhin zufrieden. 42 Prozent der im April Befragten erwarteten für das im Juni beendete Sommerhalbjahr einen guten Geschäftsverlauf, 12 Prozent sind aber noch skeptisch.
Der Aufschwung macht sich offenbar zuerst bei den Großunternehmen bemerkbar. Der Mittelstand und Kleinunternehmen haben laut Ifo Institut weiterhin mit rückläufigen Bestellungen und Aufträgen, Umsatzeinbußen und einem besorgniserregenden Geschäftsverlauf zu kämpfen. Auch in Ostdeutschland trübte sich der Stimmungsindikator nach einer vorübergehenden Besserung wieder ein. Rund die Hälfte der Unternehmen verzeichneten zuletzt eine unbefriedigende Geschäftslage. Als Grund nannten die Ifo Analysten vor allem die Nachfrageschwäche, die bei rund der Hälfte der Unternehmen zu Rückgängen bei Auftragseingang und Umsatz führe. Zwei Drittel der Firmen bezeichneten ihren Auftragsbestand als zu gering.
Mittelfristig setzt die Branche aber auf Wachstum. Drei Viertel der Unternehmen planen eine Geschäftsausweitung in den kommenden drei bis fünf Jahren, 54 Prozent wollen in Deutschland wachsen. Als weniger ermutigend beurteilten die Analysten dagegen die Beschäftigungsentwicklung. Der Abwärtstrend sei noch nicht zum Stillstand gekommen, in den alten Bundesländern sei lediglich ein verlangsamter Abbau zu verzeichnen.