Seit der Übernahme durch MCJ ist es still um Monitorhersteller Iiyama geworden. Nach einem grundlegenden Umbau des Unternehmens soll nun das Deutschlandgeschäft wieder forciert werden.
Iiyama war eigentlich weg vom Fenster. »Wir haben hierzulande über ein halbes Jahr keine Produkte ausgeliefert«, bestätigt Sales Director DACH, Erkan Sekerci. Doch wie konnte es zum Niedergang einer renommierten Monitormarke, die einstmals in einer Liga mit den A-Brands Eizo oder NEC spielte, kommen? Zwar war die Übernahme durch den japanischen PC-Assemblierer MCJ Ende 2005 sicher ein Faktor, doch schon vorher lief nicht mehr alles rund bei der Monitorschmiede. So hielt man lange an den Röhrenmonitoren fest und verpasste fast den Umstieg auf LCDs. Auch wurde der direkte Vertrieb an Fachhändler teilweise durch Vertrieb über Distribution ersetzt und das Retail-Engagement erhöht, was zur Verwirrung im Channel führte. Ein Ausflug ins TV-Geschäft wurde mit der MCJ-Übernahme wieder beendet. Neben anderen langjährigen Mitarbeitern ging auch noch General Manager Lutz Müller von Bord.
Erkan Sekerci hat ein schweres Erbe angetreten und steht nun vor der Aufgabe, Iiyama wieder auf Kurs zu bringen. »Wir sind vor einem Jahr quasi bei null gestartet«, erklärt der Vertriebschef. Die Lieferprobleme seien ausgeräumt und man wolle nun in Europa expandieren. Die Chancen im Fachhandel stehen sicher nicht schlecht, denn der Name Iiyama ist bei den Resellern immer noch präsent. Nach einer aktuellen CRN-Umfrage rangiert Iiyama bei der Markenbekanntheit im Fachhandel mit 9,7 Prozent auf dem 12. Platz und lässt damit Hersteller wie Video 7, Hyundai oder Viewsonic hinter sich. Damit ist Iiyama im Vergleich zu einer Befragung im Juni 2006 zwar zwei Plätze abgerutscht, hat aber nur einen Prozentpunkt verloren.
Um die Fehler der Vergangenheit zu vermeiden, wurden die Vertriebsmodalitäten vertraglich geregelt. Laut Sekerci vertreibt Iiyama derzeit rund 60 Prozent der Geräte über die Distributoren Api, Bluechip, COS und Siewert & Kau. Direkt werden Stützpunkt-Systemhäuser beliefert, die mindestens 75.000 Euro Iiyama-Umsatz vorweisen können. Diese werden beispielsweise durch WKZ, Lagerwertausgleich oder Projektpreise besonders unterstützt. Derzeit arbeitet der Hersteller mit rund zehn Stützpunkthändlern zusammen. »Wir möchten diese Zahl aber auf 30 Händler aufstocken «, erklärt Sekerci. Auch die Retail-Strategie wurde überdacht. Zwar werden die Produkte über Märkte und Kooperationen wie Arlt, Atelco oder Euronics verkauft, doch eine Rückkehr zu Media Markt und Saturn ist laut Iiyama derzeit nicht geplant.
Das erklärte Ziel des Monitorspezialisten ist es, sich wieder in den Top Ten der Monitorhersteller in Deutschland zu etablieren. Derzeit reicht es mit rund zwei Prozent Marktanteil gerade unter die ersten 20. Aber Sekerci ist optimistisch: »Im ersten Quartel 2007 liegen wir 13 Prozent über Plan«, freut sich der Vertriebschef. Vor allem das 22-Zoll-Segment laufe sehr gut. Auch der 24-Zoll-Bereich entwickle sich sehr vielversprechend.
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