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Im Mittelstand ist ISO-Norm wenig gefragt

Im Mittelstand ist ISO-Norm wenig gefragt. Die Systemhauskooperation I-Team bietet seinen Mitgliedern eine Matrix-Zertifizierung nach ISO DIN 9001 an. Partner hätten dadurch Wettbewerbsvorteile bei Aufträgen aus der Industrie. Andere Systemhausverbünde stehen der Zertifizierung allerdings kritisch gegenüber.

Autor: Redaktion connect-professional • 18.5.2005 • ca. 1:10 Min

Im Mittelstand ist ISO-Norm wenig gefragt

Die ISO-Norm ist in der Industrie ein seit Jahrzehnten anerkanntes Gütesiegel für Qualität, besonders bei großen Unternehmen. Dagegen arbeiten mittelständische Betriebe seltener nach diesem Qualitätsstandard. Um ihren Mitgliedern »deutliche Wettbewerbsvorteile« zu schaffen, wie dies I-Team-Geschäftsführer Rüdiger Sievers formuliert, hat die Systemhauskooperation eine zentral organisierte Matrix-Zertifizierung eingeführt. Sievert begründet dies damit, dass »die ISO DIN 9001:2000 das erste griffige, international standardisierte Kriterium ist, das Kompetenz und Professionalität von Dienstleistern messbar macht. Die Zertifizierung gibt Kunden die Sicherheit, den optimalen Partner gefunden zu haben«.

Von den etwa 300 I-Team-Mitgliedern sind bereits 38 Betriebe nach ISO zertifiziert und dokumentieren damit ihr aktives Qualitätsmanagement innerhalb des Unternehmens, also die Standards bei der unternehmerischen Gesamtleistung, der Kostenzuordnung und -senkung, der Effizienz aller Arbeitsprozesse sowie der Zufriedenheit von Kunden beziehungsweise Mitarbeitern. I-Team subventioniert die hohen Zertifizierungskosten, so dass die Partner ? je nach Mitarbeiterzahl ? noch etwa 1.500 bis 3.000 Euro zahlen müssen.

Jan Riedlbauer, Geschäftsführer der konkurrierenden Systemhauskooperation Comteam, steht einer solchen Gruppenzertifizierung skeptisch gegenüber: »Wir haben unsere Mitglieder befragt und festgestellt, dass kein Interesse vorhanden ist. Wer das braucht, ist bereits zertifiziert.« Bei mittelständischen Auftraggebern werde die Zertifizierung eher selten gefordert. Auch bei Akcent Computerpartner zweifelt man am Wettbewerbsvorteil: »Das hilft vielleicht dem Image, bringt aber nicht mehr Aufträge«, argumentiert Ralph Warmbold, Leiter Partnerbetreuung. Außerdem seien die Zertifizierungskosten viel zu hoch. Ebenso plant Frank Roebers, dessen PC-Spezialist Franchise AG mehrheitlich an der I-Team beteiligt ist, für die Mitglieder-Kooperation Microtrend keine ISO-Zertifizierung. »Das hat für uns keine Relevanz, wohl aber für I-Team, da es deren Kunden gefordert haben«, sagt der Vorstands-Chef.

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INFO

www.akcent.de
www.comteam.de
www.i-team.de
www.microtrend.de