Im Osten spart der Weihnachtsmann
Fast 70 Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland erhalten Weihnachtsgeld. Der Unterschied zwischen alten und neuen Bundesländern beträgt im Schnitt 600 Euro. Andere Formen der Sonderzuwendungen, wie eine Gewinnbeteiligung, spielen kaum noch eine Rolle.
Sieben von zehn Arbeitnehmern in Deutschland können sich über eine in dieser Woche ausbezahlte Sondergratifikation freuen. Sie erhalten ein Weihnachtsgeld, ergab eine Auswertung im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung. Allerdings bestehen erhebliche Unterschiede zwischen Ost undWest: Während in den alten Bundesländern insgesamt 60 Prozent der Beschäftigten Weihnachtsgeld erhalten, sind es im Osten lediglich 40 Prozent. Auch die Höhe variiert deutlich: Im Westen sind es im Schnitt 1.669 Euro, im Osten knapp 600 Euro weniger. Der Bundesdurchschnitt liegt bei brutto 1.609 Euro.
Beschäftigte, deren Arbeitgeber tarifgebunden sind, erhalten häufiger und ein höheres Weihnachtsgeld, betont die SPD-nahe Stiftung: Nämlich 83 Prozent und im Durchschnitt 1.892 Euro, während dasWeihnachtsgeld in Betrieben ohne Tarifbindung bei 1.418 Euro liegt. Viele Tarifverträge koppeln die Höhe des Weihnachtsgelds an die wirtschaftliche Entwicklung eines Betriebes. Banken beispielsweise zahlen Weihnachtsgeld zwischen 90 und 120 Prozent eines Monatseinkommens aus.
Keine Rolle bei den Formen der Sonderzahlungen spielt dagegen die vor allem von der SPD geforderte Beteiligung der Arbeitnehmer am Unternehmensgewinn. Lediglich 13 Prozent der Beschäftigten erhalten eine Gewinnbeteiligung, ermittelte die Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung.