Interview

»Immer auf der Suche nach Übernahmekandidaten«

Robert Dutkowsky, der neue CEO von Tech Data, sieht die Distributionsbranche weltweit in einer anhaltenden Konsolidierungsphase, weshalb er selbst nach geeigneten Übernahmekandidaten Ausschau hält. Der CEO äußerte sich über seine Pläne für den zweitgrößten Distributionskonzern gegenüber unserer Schwesterzeitschrift CRN USA.

Autor:Markus Reuter • 31.1.2007 • ca. 1:25 Min

CRN: Sie haben die Monate nach Ihrem Amtsantritt damit verbracht, Hersteller, Mitarbeiter, Investoren und Kunden zu besuchen. Welche Stärken und Schwächen machen die Geschäftspartner bei Tech Data aus?

Dutkowsky: Die Hersteller sehen uns als einen wichtigen strategischen Partner und Consultant für den Marktzugang. Sie setzen zunehmend auf einen kosteneffizienten Vertrieb für ihre Produkte und damit auf Tech Data wegen seiner flexiblen Kostenstrukturen im Vertrieb. Vor allem betrachten sie uns als wichtigen Partner für den SMB-Vertrieb. Viele Hersteller decken das Enterprise-Segment selbst ab, aber sie wissen nicht, wie sie die vielen mittelständischen Unternehmen adressieren sollen – unsere Partner schon. Unsere Investoren erwarten, dass wir die Profitabilität des Unternehmens verbessern und weiter wachsen. Hier gibt es Bereiche, an denen wir arbeiten müssen: Wir müssen sicherstellen, dass wir über eine Infrastruktur verfügen, die Profitabilität gewährleistet.

CRN: Welche Erwartungen knüpfen die Fachhandelspartner an Tech Data?

Dutkowsky: Unsere Kunden suchen nach einer zuverlässigen Einkaufsquelle mit einem breiten Sortiment an Lösungen. Genauso wichtig sind natürlich Finanzierungsservices. Das alles bekommen sie nicht nur von einem Distributor. Deshalb wünschen sich unsere Kunden sowohl eine starke Ingram Micro wie auch eine starke Tech Data. Sie brauchen mehrere Distributoren, bei denen sie einkaufen können.

CRN: In letzter Zeit beschleunigt sich die Konsolidierung in der Distributionsbranche. Sieht sich auch Tech Data nach geeigneten Übernahmekandidaten um?

Dutkowsky: Im Rahmen unserer strategischen Zielsetzung der Diversifikation, uns also breiter aufzustellen, sehen wir uns auch nach Möglichkeiten um, geographisch wie technologisch in neue Absatzmärkte vorzudringen. Merger und Akquisitionen sind da natürlich eine offensichtliche Option. Das heißt nicht, dass wir gerade jemanden übernehmen wollen, aber wir analysieren immer, ob sich eine Möglichkeit bietet. Ich erwarte, dass wir diesen Punkt mit größerer Aggressivität angehen werden. Unsere Branche hat als Industrie ein gewisses Reifestadium erreicht – da kommt es zwangsläufig zur Konsolidierung. Aufgrund der Stärke unseres Unternehmens werden wir zu den Konsolidierern gehören.

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