Es herrscht relativ viel Unkenntnis über die Möglichkeiten des kommenden elektronischen Personalausweises. Auch die Akzeptanz lässt zu wünschen übrig. Dabei soll der Ausweis gerade das digitale Leben vereinfachen.
Im November 2010 soll er kommen: Der elektronische Personalausweis. Mit ihm kommen zusätzliche Funktionen, um das digitale Leben und den Umgang mit Behörden zu erleichtern. Dazu zählen Authentifizierung etwa für Internet-Dienste, die qualifizierte elektronische Unterschrift (Signatur) oder Biometriefunktionen, um sich bei Behörden auszuweisen. Es zeigt sich aber in einer repräsentativen Umfrage bei Internet-Nutzern im Auftrag des IT-Sicherheitsverbands Teletrust Deutschland, dass relativ wenige über die zusätzlichen Möglichkeiten Bescheid wissen. Außerdem ist die Bereitschaft nicht sehr hoch, den Ausweis dafür einzusetzen. Dies veranlasst Teletrust zu fordern, dass mehr Aufklärung erfolgen muss. Dies ist verständlich, denn Kosten und Aufwand auf Seiten von Diensteanbietern rechnen sich nur, wenn genügend Menschen diese Verfahren auch verwenden.
Um die elektronische Signatur und die Authentisierung zu nutzen, muss der Nutzer ein Kartenlesegerät mit der »eID«-Funktion beschaffen. Die zugehörige Software gibt es kostenlos. Online-Dienste-Anbieter müssen über ein Zertifikat verfügen, dass der Staat erstellt. Dieses gibt dem Anbieter das Recht personenbezogene Daten für sein Geschäft auszulesen. Die Eid-Funktion kann der Nutzer bei einer Personalausweisbehörde ein- beziehungsweise ausschalten lassen.
Für Teletrust verfügen nach der Studie nur die jungen Männer über ausreichendes Wissen. Je nach Alter kennen zwischen 35,8 und 47,4 Prozent überhaupt keine der genannten Funktionen. Authentisierung und elektronische Signatur kennen je nach Alter zwischen 25,9 und 33,9 Prozent.
Aber auch bei der Bereitschaft diese Funktionen zu nutzen, sieht es nicht viel besser aus. Die Hälfte der Frauen (50,2 Prozent) wollen weder Authentisierung, Signatur noch Biometriefunktionen nutzen. Bei den Männern ist es etwas besser: Hier sind es nur 41,7 Prozent.
Das geringe Interesse zeigt auch die Frage, ob Nutzer vor dem Ablauf ihres bisherigen Personalausweises einen elektronischen beantragen würden. Den 14,9 Prozent Wechselwilligen stehen 85,1 Prozent gegenüber, die es ablehnen. Allerdings sind die eher jüngeren Menschen nicht so distanziert. Ein Wechsel würde bei den 21- bis 30-Jährigen 22,4 Prozent vornehmen. Bei den 31- bis 40-Jährigen sind es 20,7 Prozent.