Die Firmenpleiten sind in diesem Jahr erneut zurückgegangen – mit Ausnahme von Kleinbetrieben. Das hat Creditreform ermittelt. Angestiegen sind aber Privatinsolvenzen. Insgesamt kosten 2007 die Schäden durch Konkurse mehr als 29 Milliarden Euro.
Die gute Nachricht findet sich bei der Zahl der Unternehmensinsolvenzen wieder: Mit 27.490 Fällen verzeichnete der Verband der Vereine Creditreform in Neuss einen Rückgang um 10,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr (30.680 Fälle). Aber: 2006 war der Rückgang mit 16,7 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor höher.
Zu den besonders insolvenzgefährdeten Unternehmen zählen kleine und mittlere Betriebe. So steigt seit Jahren der Anteil der Mikrobetriebe am Insolvenzgeschehen. Jeder vierte Konkursantrag (25,5 Prozent) betrifft mittlerweile eine Firma mit einem Umsatz vonweniger als 100.000 Euro. 2006 betrug der Anteil 22,6 Prozent. Nur Firmen mit einem Umsatz zwischen 500.000 und fünf Millionen Euro sind 2007 noch stärker von Pleiten betroffen. 28,3 Prozent aller Insolvenzen fallen auf diese Unternehmensklasse. Aber im Gegensatz zu den Kleinstbetrieben ist hier der Pleitenanteil im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zwei Prozent zurückgegangen. Keine Veränderung dagegen zeigen Firmen mit einem Umsatzvolumen von mehr als 25 Millionen bzw. 50 Millionen Euro. Ihr Anteil an der Insolvenzquote ist mit 0,3 beziehungsweise 0,2 Prozent gleich geblieben.
Immer noch zu hoch ist die Zahl der mangels Masse abgelehnten Insolvenzverfahren bei Kapitalgesellschaften. Nicht möglich deswegen, weil die rechtlich Verantwortlichen einer solchen Gesellschaft gesetzlich verpflichtet sind, bei vorliegender Überschuldung einen Insolvenzantrag zu stellen – und nicht erst bei Zahlungsunfähigkeit. Überschuldet ist ein Unternehmen, wenn es zehn Prozent der fälligen Forderungen nicht innerhalb von drei Wochen begleichen kann. Laut Creditreform wurden in diesem Jahr 30,9 Prozent der Insolvenzanträge mangels Masse abgelehnt – bei abnehmender Tendenz.