Insolvenzen: bei Firmen rückläufig – bei Verbrauchern steigend

Insolvenzen kosten jährlich 29 Milliarden Euro

12. Dezember 2007, 10:06 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Arbeitsplatzverluste

Auf Branchen bezogen, nehmen Dienstleister mit 13.980 Insolvenzen den Spitzenplatz ein, gegenüber 14.970 im Vorjahr. Der Handel bringt es auf 5.640 Pleiten (Vorjahr 6.410) und die Baubranche auf 4.980 gegenüber 5.920 im Jahr zuvor. Das verarbeitende Gewerbe wiederumzählte 2.890 Konkurse. 2006 waren es noch 3.380. Der Gang zum Insolvenzgericht ist in der Folge häufig auch mit Arbeitsplatzverlusten verbunden. Immerhin 440.000 Menschen verloren dadurch 2007 ihre Arbeit. Zwar lag die Quote in diesem Jahr um33.000 Stellen oder sieben Prozent niedriger als 2006, aber der Rückgang ist deutlich geringer als die Abnahme der Unternehmensinsolvenzen insgesamt.

Auf der anderen Seite sind Arbeitsplätze durch Neugründungen entstanden. 855.000 Unternehmen und Gewerbebetriebe wurden in den vergangenen zwölf Monaten in die Register eingetragen. Dem stehen allerdings auch 719.600 Abmeldungen entgegen. Und: Im Vorjahr gab es mehr Neuanmeldungen. Trotz dieser Entwicklung schreiten die Verbraucherinsolvenzen weiter voran. 109.330 Anträge auf Restschuldbefreiung wurden bei Gericht gestellt. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr ein Plus vonmehr als 18 Prozent. 2006 lag der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr sogar bei mehr als 34 Prozent bei 92.450 Privatinsolvenzen.

Insolvenzen kosten Geld. In diesem Jahr wird die Schadenssumme von Creditreform mit 29,2 Milliarden Euro beziffert. Das sind zwar 1,9 Milliarden Euro weniger als 2006, aber immer noch ein gewaltiger Betrag. Von der Gesamtsumme entfallen 21,2 Milliarden Euro (Vorjahr 22,4 Milliarden) auf die privaten Gläubiger. Die öffentliche Hand blieb auf acht Milliarden Euro (im Jahr zuvor 8,7 Milliarden) sitzen.

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INFO

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Tel. 02131 109-0, Fax 02131 109-176
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