Zum Inhalt springen
Ulmer Systemhaus expandiert weiter

Investor beflügelt Wachstum bei Fritz&Macziol

Kapital bringen sie alle mit, Sachverstand oder gar eine Strategie gehören bei einigen Investoren leider nicht zur Einlage. Anders ist das beim Systemhaus Fritz&Macziol. Die Ulmer sind in Deutschland der verlängerte Arm des niederländischen Milliardenkonzerns Imtech. Und der will an der Seite von IBM und Microsoft ein ganz großer europäischer Player werden.

Autor:Martin Fryba • 25.10.2007 • ca. 1:20 Min

Während andere Systemhäuser sich wünschen würden, ihrem Investor nie begegnet zu sein, darf das Management des Systemhauses Fritz&Macziol auch weiterhin von einem Glücksfall sprechen, dass der niederländische Technologiekonzern Imtech im Frühjahr 2006 ihr Haus gekauft hatte. Denn am steilen Wachstumskurs der vergangenen Jahre hat sich in Ulm nichts geändert. Fritz&Macziol will mit seinen knapp 500 Mitarbeitern in diesem Jahr einen Umsatz von 190 Millionen Euro erzielen, was gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 37 Prozent entspricht. Bereits 110 Millionen hat Fritz&Macziol in den vergangenen neun Monaten eingefahren, das traditionell starke Schlussquartal soll den Rest beisteuern.

Weitgehend freie Hand im operativen Geschäft haben die vom Inhaber zum angestellten Geschäftsführer gewechselten Heribert Fritz und Eberhard Macziol sowie die Manager Oliver Schallhorn und Oliver Couvigny. Wenn es um eine interne Zusammenarbeit zwischen den anderen IT-Häusern des Imtech- Konzerns oder Synergien im Vertrieb geht, kann es ihnen nur recht sein, dass die Niederländer solche Strategiethemen in die eigene Hand nehmen.

Das Ziel des Imtech-Konzerns ist denn auch kein geringes: Imtech will im europäischen Markt zu den führenden IBM- und Microsoft- Systemhäusern aufsteigen. Das Geschäft mit IBM wurde deshalb auch weiter gestärkt. Die jüngsten Akquisitionen im IBMUmfeld – so die BMS Systems IT Solutions GmbH aus Frankfurt/ Main sowie das Schweizer Systemhaus Interex – wurden der Tochtergesellschaft Fritz&Macziol zugeschlagen. Kein Wunder, denn mit IBM-Software setzte Fritz&Macziol rund 80 Prozent mehr um als noch im Vorjahr.

Außerdem hat Fritz&Macziol eine viel beachtete Software-Tochter, die auf Lösungen für Kommunen spezialisierte Infoma GmbH. Mit seinen mittlerweile 17 Standorten sowie Landesgesellschaften in der Schweiz, Österreich und auf den Philippinen, wächst nicht nur das Systemhausgeschäft von Fritz&Macziol, sondern auch Infoma. Die Verlagerung von Geschäftsstellen von Hildesheim nach Hannover und von Montabaur nach Limburg nutzte man gleich dazu, wesentlich größere Räumlichkeiten anzumieten. Die Kompetenzteams bei Infoma müssen sowieso aufgestockt werden.