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Biometrie

Israel baut Biometrie-Datenbank für gesamte Bevölkerung auf

Eine Datenbank mit den Fingerabdrücken und Fotos all seiner Bürger wird Israel aufbauen. Die Informationen sollen dazu verwendet werden, um fälschungssichere Personaldokumente herzustellen.

Autor:Bernd Reder • 9.12.2009 • ca. 0:50 Min

Fingerabdruck- und Iris-Scanner kommen nicht nur in der IT immer häufiger zum Einsatz, etwa als »Torwächter« bei Notebook-Rechnern und PCs. Auch Behörden setzen auf Biometrie, unter anderem die Bundesregierung. Sie integriert biometrische Merkmale wie Fingerabdrücke in den Reisepass und Personalausweis.

Israel ist bereits einen Schritt weiter: Dort werden nach einem Beschluss des Parlaments biometrische Daten aller Bürger erfasst und in einer zentralen Datenbank gespeichert. Jeder Israeli muss die Abdrücke von zwei Fingern und ein digitales Foto seines Gesichts erstellen lassen.

In den ersten zwei Jahren kann dies noch auf freiwilliger Basis erfolgen. Danach müssen alle Bürger, die einen Pass oder neuen Ausweis beantragen, diese Daten abliefern.

Aus Sicherheitsgründen will Israel diese Informationen in zwei separaten Datenbanken speichern, einer mit den Namen der Bürger und einer zweiten mit den biometrischen Informationen.

Trotzdem stößt das Gesetz bei Datenschützern und Bürgerrechtlern auf Skepsis. Die fürchten, dass - Sicherheit hin oder her - damit der Einstieg in einen Überwachungssstaat à la Orwell bevorsteht.

Ein Abgeordneter des israelischen Parlaments verwies unter anderem darauf, dass er im Internet die Daten von Israelis gefunden habe, die im Rahmen einer Volkszählung erhoben worden seien. Auch diese Informationen hätten eigentlich nicht an die Öffentlichkeit geraten dürfen.