IT-Preisverfall stoppt Inflation. Deutschland weist eine der niedrigsten Teuerungsraten in der EU auf. »Schuld« daran ist vor allem der Preisverfall bei IT-Produkten.
Mag die gefühlte Inflation seit der Einführung des Euro vielen Deutschen als hoch erscheinen, zumindest die Statistik widerlegt die Vermutung der Konsumenten, dass der Euro ein Teuro ist: Das Statistische Bundesamt hat für das vergangene Jahr eine Teuerungsrate in Deutschland von lediglich 1,1 Prozent ermittelt. Nur Österreich hat mit einem Prozent einen noch niedrigeren Preisanstieg, während Irland mit 3,9 Prozent die höchste Teuerungsrate in den Euro-Ländern aufweist. Dass die durchschnittliche Kaufkraft nahezu stabil war, ist vor allem der IT-Branche zuzuschreiben. Das Bundesamt ermittelte für technische Güter wie IT-Geräte 2003 einen Preisrückgang im Vergleich zum Vorjahr von 20,4 Prozent. Haushaltsgeräte verbilligten sich um 0,7 Prozent, der Nahrungsmittelsektor stabilisierte sich bei einem Rückgang von 0,1 Prozent.
Lernen kann die von Umsatzrückgängen gebeutelte junge IT-Branche von traditionellen Sektoren wie der Mineralölindustrie. Deren Produkte verteuerten sich nämlich im vergangenen Jahr im Schnitt um 4,4 Prozent. Ohne die Preistreiber Heizöl und Kraftstoffe wäre Deutschland mit einer Teuerungsrate von einem Prozent zusammen mit Österreich der Hort der Preisstabilität in Euro-Land.