ITIL noch zu wenig genutzt

19. Februar 2004, 0:00 Uhr | Markus Reuter

ITIL noch zu wenig genutzt. Fast 70 Prozent der von der CRN-Schwesterzeitschrift Information Week befragten Unternehmen können mit ITIL nichts oder wenig anfangen. Doch die Firmen, die ITIL-Standards bereits nutzen, haben gute Erfahrungen gemacht.

ITIL noch zu wenig genutzt

Co-Autor: Markus Bereszewski

Der relativ hohe Anteil der kleinen und mittleren Unternehmen (39 Prozent), die in aller Regel weniger stringent organisiert sind als Konzerne, kann allein nicht erklären, warum ITIL-Standards (Information Technology Infrastructure Library) noch weitgehend unbekannt und ungenutzt bleiben.

Ein Teil der Erklärung dürfte auch in der großen Belastung der IT-Verantwortlichen liegen, die keine Zeit haben, sich mit strategischen Entscheidungen über das Tagesgeschäft hinaus zu beschäftigen. Der größte Handlungsdruck besteht den Umfrageergebnissen nach bei der Priorisierung von Tätigkeiten. Wer nicht mehr sicher ist, welchen Brand er zuerst löschen soll, hat kein Auge mehr für die Brände von übermorgen. Immerhin haben fast 20 Prozent der Befragten schon Erfahrungen mit ITIL und nur 0,6 Prozent haben ein Projekt erfolglos abgeschlossen.

Interessant ist auch, in welchen Bereichen die Unternehmen bereits ITIL-Prozesse eingeführt haben: Hier dominieren Problem Management mit fast 79 Prozent, Incident Management mit knapp 75 Prozent sowie Change Management mit gut 70 und Service Level Management mit mehr als 66 Prozent. Auffällig ist die Homogenität der Antworten: Weder von der Stellung im Unternehmen noch nach Unternehmensgröße weichen die Antworten signifikant voneinander ab. Wer ITIL kennt, weiß offenbar, dass dieser Quasi-Standard die Effizienz steigern kann.

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Kasten

Die ITIL-Studie

In Kooperation mit der Pidas AG führte Information Week Ende des Jahres 2003 eine Umfrage zur Nutzung von ITIL und den größten aktuellen Herausforderungen für IT-Abteilungen durch. Die Online-Umfrage wurde von 897 Unternehmen in Deutschland beantwortet. 39 Prozent der Unternehmen haben weniger als 100 Mitarbeiter, der Rest mehr als 100 Mitarbeiter.


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