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Halbjahresumfrage des ITK-Verbands Bitkom

ITK-Branche registriert Belebung des Geschäfts

ITK-Branche registriert Belebung des Geschäfts. Nach wie vor ungebrochen ist die Zuversicht der ITK-Unternehmen auf ein gutes Geschäftsjahr 2005. Knapp 70 Prozent rechnen mit steigenden Umsätzen, 10.000 neue Stellen könnte Deutschlands zweitwichtigster Industriesektor schaffen, wären da nicht die ungüstigen politischen Rahmenbedingungen. Doch Jammern und Wehklagen hilft nicht, so Bitkom-Chef Berchtold.

Autor:Martin Fryba • 15.6.2005 • ca. 1:15 Min

Bitkom-Chef Berchtold fordert Aufbruchstimmung

ITK-Branche registriert Belebung des Geschäfts

Der scheidende Bitkom-Präsident Willi Berchtold kann zum Ende seiner Lobby-Karriere eine positives Stimmungsbild der ITK-Branche vermelden. Der aktuelle Branchenbarometer des Bitkom (Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien) zeigt für den deutschen Markt eine anhaltende »Schönwetterperiode« an. Dies ergab die jüngste Mitgliederbefragung: 69 Prozent der ITK-Firmen hierzulande gehen für das laufende Jahr von steigenden Umsätzen aus. Lediglich knapp über 15 Prozent rechnen mit stagnierenden, beziehungsweise sinkenden Erlösen. »Professionelle Anwender und Privatkunden investieren wieder verstärkt in Hightech«, so das Fazit von Berchtold. Unverändert geht der Bitkom in seiner Wachstumsprognose von einem Plus bei den ITK-Ausgaben in Deutschland von 3,4 Prozent auf 135,2 Milliarden Euro aus.

Entgegen jüngsten Meldungen von Stellenabbau bei IT-Konzernen wollen Bitkom zufolge 42 Prozent der befragten Unternehmen in diesem Jahr zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Immerhin 40 Prozent gaben an, die Zahl der Mitarbeiter nicht reduzieren zu wollen. Per Saldo, so Berchtold, könnte die ITK-Branche 10.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. Jedes fünfte Unternehmen stellt hierbei wieder einen Mangel an Fachkräften fest.

Wachstumsmotoren seinen vor allem mittelständische Software-Häuser und IT-Dienstleister. 70, beziehungsweise 78 Prozent gaben an, in diesem Jahr ein Umsatzwachstum erreichen zu können. Mehr als die Hälfte von ihnen wollen neue Stellen schaffen. Auch die unter Preisverfall leidenden Hardwarehersteller sind für 2005 optimistisch gestimmt. Knapp zwei Drittel gehen ebenfalls von steigenden Erlösen aus.

Befragt nach den Hemmnissen für geschäftlichen Erfolg äußerten die Unternehmen bereits zum fünften Mal in Folge schlechte politische Rahmenbedingungen, gefolgt von schwacher Inlandsnachfrage und Schwierigkeiten bei der Finanzierung. Berchtold nutzte die Präsentation der Umfrageergebnisse traditionell für eine Politikerschelte: Man brauche eine ressortübergreifende Technologie-Politik, um den Hightech-Standort Deutschland wieder nach vorne zu bringen. »Jammern und Wehklagen«, will Berchtold durch eine »Aufbruchstimmung für Wachstum und Innovation« ersetzt sehen.