ITK-Industrie gibt sich pessimistisch
Die ITK-Unternehmen spüren noch nicht viel von der Finanzkrise. Zu dem Ergebnis kommt der Branchenverband Bitkom. Aber: die Umsatzaussichten für 2009 fallen trüber aus. Dafür rechnet die Mehrzahl der Betriebe nicht mit schlechteren Finanzierungskonditionen der Banken.
Noch spürt die ITK-Branche laut Branchenverband Bitkom kaum etwas vonder Finanzkrise. Bitkom- Präsident August-WilhelmScheer: »Der deutsche Hightech-Markt präsentiert sich noch weitgehend stabil. Die Folgen der Krise sind nur begrenzt spürbar.« Er bezieht sich dabei auf eine Umfrage des Verbandes, wonach die befragten ITUnternehmen zu 86 Prozent noch keine direkten Auswirkungen der Krise auf ihr Geschäft spüren.
Differenzierter antworteten die Unternehmen zu ihren Erwartungen für 2009. 57 Prozent von ihnen rechnen mit gleich bleibenden, 20 Prozent mit sinkenden Umsätzen. Für Scheer ein Indiz, dass wohl die sinkenden Konjunkturprognosen mit Nullwachstum fürs kommende Jahr, »voll durchschlagen«.
Distribution spürt Druck durch Krise
Weitaus skeptischer als die Hersteller blickt die ITK-Distribution auf die weitere Geschäftsentwicklung, wie CRN in einer Umfrage ermittelt hat. Demnach befürchten viele Grossisten vor allem restriktiveres Vorgehen der Banken und Kreditversicherer. Noch wiegeln die Versicherer ab. Die Tech Data-Europachefin Els Demeester erkennt bereits jetzt einen »zunehmenden Kostendruck auf die Distribution«. In Zusammenhang mit den Problemen durch die Kreditkrise und den damit verbundenen höheren Finanzierungskostenwürden sich einigeDistributoren in der Gefahr befinden, verkauft oder restrukturiert werden zu müssen. Demgegenüber sind rund 60 Prozent der vom Bitkom befragten Unternehmen zuversichtlich, dass sich die Finanzierungskonditionen nicht verschlechtern werden. Das spreche, so Scheer, »für ein gesundes Selbstvertrauen der Unternehmen «. Immerhin wirke sich das Vertrauen in die Zukunft bei den Personalplanungen der Unternehmen positiv aus. Denn 85 Prozent der Firmen sehen keine Auswirkungen der Finanzkrise auf ihre personellen Planungen. Dies sei eine guteNachricht für jeden, der in der IT-Branche arbeitet und für jeden, der eine Karriere in der Hightech-Industrie anstrebt, fügt der Bitkom-Präsident hinzu. Zudem leide die ITK-Wirtschaft unter Expertenmangel, mit 45.000 offenen Stellen, davon 19.000 in der ITK-Industrie und 26.000 in den Anwenderbranchen.
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