Jahrestagung des Microsoft Partner Netzwerks: »Gemeinsam sind wir stärker«
Jahrestagung des Microsoft Partner Netzwerks: »Gemeinsam sind wir stärker«. Mehr als die Hälfte der Mitglieder des Microsoft Partner Netzwerks (MSPN) versammelte sich vergangene Woche in der Bonner Akademie zu ihrem ersten Mitgliedertreffen. Diskutiert wurde nicht nur die allgemeine Zielsetzung des Vereins und die Positionierung gegenüber Microsoft, sondern auch die Konzepte der einzelnen Arbeitskreise, in denen sich die Mitglieder organisieren. Der Software-Konzern steht dem Netzwerk nicht uneingeschränkt positiv gegenüber.
Jahrestagung des Microsoft Partner Netzwerks: »Gemeinsam sind wir stärker«
Autorin: Cordula Lochmann
Unter dem Motto »Gemeinsam sind wir stärker« ist der MSPN angetreten, die Partner als geschlossene Gruppe gegenüber Microsoft zu repräsentieren und sich gegenseitig durch Informations- und Wissenstransfer zu stärken.
Primäres Ziel ist der Aufbau einer Plattform für den Erfahrungsaustausch und Problemlösungen. Zudem wird die Steigerung der Sichtbarkeit am Markt und gegenüber Microsoft angestrebt. Der Fokus liegt also auf wirtschaftlichen und Wettbewerbsvorteilen, die durch die Nutzung des Netzwerkes entstehen. MSPN ist keine Bieter- oder Einkaufsgemeinschaft, die auf die Ausrichtung der Unternehmen Einfluss nimmt.
Nicht immer stand Microsoft dem unabhängigen Partnernetzwerk positiv gegenüber, wird doch das Ungleichgewicht zwischen dem starken Partner Microsoft und dem einzelnen, vermeintlich schwachen Partner relativiert. So versteht sich MSPN auch als Sprachrohr seiner Mitglieder gegenüber dem Hersteller. Die so genannten Key-Pain Points müssen von Microsoft ernster genommen werden, wenn sie von einem Verein mit mehr als 40 Firmen geäußert werden, als von einem oder einer Hand voll Partner. Erst recht gilt das für die internationale Vereinigung IAMCP, die in mehr als 60 Ländern vertreten ist und insgesamt mehr als 2.000 Mitglieder hat.
Doch Konfrontation ist weder die Zielsetzung von IAMCP noch von MSPN, das sich als zweites Standbein neben dem Microsoft Partnerprogramm sieht. IAMCP pflegt eine intensive Kommunikation zu den Unternehmensbereichen von Microsoft und verfügt über Einblicke in deren Vorhaben, Entscheidungen und Entwicklungen. Das geschieht über die Mitarbeit in den so genannten Quality Boards und Inner Circles. Dabei handelt es sich um Gremien innerhalb von Microsoft, die an der Planung und Ausrichtung der Geschäftsstrategien beteiligt sind.
Dass nicht immer die Interessen der Partner durchzusetzen sind, ist klar. Doch das frühzeitige Einbringen von Ideen ist allemal besser als das nachträgliche Kritisieren von bereits getroffenen Entscheidungen. Und manchmal gelingt die Einflussnahme auch. So halfen die Anregungen der Partner beispielsweise dabei, die Online-Partnerregistrierung bei Microsoft zu vereinfachen und besser auf das tatsächliche Geschäft der Partner auszurichten.
Um die Strategien des MSPN präsentieren zu können, ist allerdings ein ganzes Stück Arbeit nötig. Sie wird in den Arbeitskreisen erledigt, die das Herzstück des Vereins bilden. Die Arbeitskreise sind zum einen regional organisiert, zum anderen thematisch.Da die im MSPN organisierten Partner bundesweit tätig sind, ist es der Verein auch. Eine Ordnung der lokalen Verantwortungen in Anlehnung an die vorhandenen Microsoft-Niederlassungen hilft dabei, die Kontakte zwischen den Mitarbeitern von Microsoft und den Mitgliedern von MSPN zu verbessern.
In den thematischen Arbeitskreisen erhalten die Mitglieder unter anderem Hilfestellung bei der Positionierung ihres Unternehmens im Markt. So spielen derzeit das Thema der Vertikalisierung der Märkte, mit denen viele Partner wenig Erfahrung haben ebenso eine Rolle wie die Frage, ob sich ein Partner auf die Produkte der Microsoft Business Services konzentrieren soll. Im Einzelnen werden die Arbeitskreise Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Internationale Kommunikation, Networking, Kompetenzen und Strategien, Hochverfügbarkeit und Sicherheit, Marketing und Sales sowie Learning angeboten.
Ein Verein lebt von seinen Mitgliedern. Das weiß auch der Vorstand des MSPN. Deshalb besteht das Ziel nicht in einem möglichst schnellen Wachstum, sondern einem nachhaltigen langfristigen Engagement. »Als Langläufer Erfolg haben« ? so formuliert Eckhard Klockhaus von der Conciety AG das Ziel gegenüber CRN. Er legt Wert darauf, dass Mitglieder den Mehrwert der Mitgliedschaft erkennen und aktiv in den Arbeitskreisen mitarbeiten. Ein breit aufgestellter Vorstand und das kontinuierliche Vorantreiben der Aktivitäten ohne sich unrealistische Ziele zu setzen, helfen dabei, dem Ziel näher zu kommen. Ob das Engagement des ehrenamtlich tätigen Vorstands und der Mitglieder auf Dauer erhalten bleibt, wird die Zukunft zeigen.
Der MSPN e.V. ist der deutsche Ableger von IAMCP, der internationalen Vereinigung von unabhängigen Microsoft-Partnernetzwerken. Während es IAMCP schon seit 1994 gibt, gründete sich die deutsche Community erst Ende 2003 und trat auf der Cebit des folgenden Jahres erstmals vor ein breites Publikum. Von den zwölf Gründungsmitgliedern ist MSPN inzwischen auf mehr als die dreifache Zahl gewachsen ? Tendenz stark steigend, denn mehr als 50 weitere Microsoft Partner haben bereits ihr Interesse an einem Beitritt bekundet.
So werde ich Mitglied
Je größer das MSPN wird, desto mehr Gewicht hat es im Markt und gegenüber Microsoft. Deshalb möchte MSPN weiter wachsen. Auf seinem Mitgliedertreffen im Januar 2006 und am Microsoft-Partnerstand auf der Cebit 2006 können sich interessierte Microsoft-Partner im direkten Gespräch informieren.
Wer Ordentliches Mitglied des MSPN werden möchte, muss folgende Bedingungen erfüllen: »Ordentliche Mitglieder des MSPN können juristisch selbstständige Unternehmen oder Personengesellschaften werden, die den Status eines aktiven zertifizierten Microsoft Partners haben. Voraussetzung für die Aufnahme ist darüber hinaus der Nachweis von Projekt-Referenzen und Kernkompetenzen.« ? so heißt es in der Vereinssatzung.
Alle weiteren Informationen gibt es unter www.mspn.org